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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Erfolgreiche transarterielle Embolisation der Arteria gastroduodenalis bei einem 7-Jährigen nach schwerwiegender endoskopischer Komplikation

Meeting Abstract

  • Milan Milosevic - Inselspital Universitätsspital Bern, Kinderchirurgie, Bern, Schweiz
  • Ruben López-Benitez - Inselspital Universitätsspital Bern, Kinderchirurgie, Bern, Schweiz
  • Steffen Berger - Inselspital Universitätsspital Bern, Kinderchirurgie, Bern, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch398

doi: 10.3205/15dgch398, urn:nbn:de:0183-15dgch3985

Published: April 24, 2015

© 2015 Milosevic et al.
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Text

Einleitung: Wir präsentieren den Fall eines 7J. alten Junge, der nach Ösophagogastroduodenoskopie mit Entnahme von Probebiopsien eine anämisierende Blutung mit Ausbildung eines intramuralen duodenalen Hämatoms entwickelte. Klinisch zeigten sich Zeichen einer intestinalen Obstruktion mit abdominellen Schmerzen und Erbrechen. In der Folge traten komplizierend eine Hyperbilirubinämie und eine akute Pankreatitis auf. Es stellte sich ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand für den Patienten dar.

Material und Methoden: Nach sonografischer Darstellung des Hämatoms zunächst Versuch der konservativen Therapie mit Nahrungskarenz, nasogastrischer Ableitung und Transfusion von Erythrozytenkonzentrat. Im Verlauf persistierende anämisierende Blutung, Zunahme des Hämatoms und Verschlechterung des Allgemeinzustandes durch Entwicklung eines Ileus, Hyperbilirubinämie und einer akuten Pankreatitis. Es folgte die Durchführung eines CT und im Anschluss eine Angiografie mit supraselektiver Darstellung der A. gastroduodenalis mit arterieller Blutung mehrerer Seitenäste. In gleicher Sitzung erfolgte die transarterielle Embolisation der A. gastroduodenalis mit Hydrocoils.

Ergebnisse: Im weiteren Verlauf unter parenterale Ernährung, Stabilisierung des Hb ohne weitere Transfusionen von Erythrozytenkonzentrat. Rückgang der Hyperbilirubinämie und der Pankreasenzyme und deutliche Besserung des Allgemeinzustandes. Sonografisch langsame Regredienz des duodenalen Hämatoms. Nach vollständigem Nahrungsaufbau erfolgte die Entlassung am 18. Tag.

Schlussfolgerung: Ein intramurales duodenales Hämatom ist eine schwere und seltene Komplikation nach endoskopischer Biopsie. Therapie der Wahl in der Literatur ist ein konservatives Vorgehen mit nasogastrischer Ableitung, Nahrungskarenz, parenteraler Ernährung. Hämatomevakuation durch Laparotomie, Laparoskopie und Ultraschall-, sowie CT-gesteuerte Punktion sind ebenfalls beschrieben bei Versagen der konservativen Therapie.

Nach Durchsicht der Literatur und soweit uns bekannt ist, ist dies der erste Fall einer anämisierenden Blutung, bei der erfolgreich eine selektive Embolisation der A. gastroduodenalis bei einem Kind durchgeführt wurde.