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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Embolisierung eines Gallengansleck bei einem Mädchen nach Polytrauma

Meeting Abstract

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  • Oliver Renz - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Cristoph Profanter - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Häussler Beatrice - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch394

doi: 10.3205/15dgch394, urn:nbn:de:0183-15dgch3942

Published: April 24, 2015

© 2015 Renz et al.
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Einleitung: Das Konservative Vorgehen nach Leber oder Milzruptur bei Kindern ist International anerkannt und wird dementsprechend praktiziert. Besonders Komplikationsreich sind Verläufe, mit posttraumatischen Auftreten eines Biliom. In unseren Fall kam es nach Trauma zum Austritt von Galle in das Abdomen mit starkem Anstieg der Transaminasen.

Material und Methoden: Bei einem 15-jährigen Mädchen ergab sich nach einem Verkehrsunfall mit Grad IV Leberruptur ein peripheres Gallengansleck. Bei stark gestiegenen Transaminasen und Verschlechterung des AEZ wurde eine ERCP durchgeführt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Hierbei zeigte sich nach Sphinkterotomie der Papille nach weiterer Gabe von Kontrastmittel eine Extravasation im Lebersegment 4 und 7. Die peripheren Gallengänge wurden mit Singelcoils gekoilt und somit Verschlossen.

Ergebnisse: Postinterventionell sanken die Transaminasen (Serum; Drainage) wieder auf Normwerte. Die Patientin konnte nach kurzer Regenerationsphase beschwerdefrei wieder nach Hause entlassen werden. Der einjährige Follow-Up ergibt keine Spätkomplikationen.

Schlussfolgerung: Während es bei Kindern in der Literatur nur einzelne Fallbeschreibungen von gekoilten Blutgefäßen nach Leber oder Milztrauma gibt, ist das Koiling von offenen Gallengängen in der Literatur noch nicht beschrieben und somit einzigartig.Dass wir durch die Intervention eine positive Beeinflussung (zeitlich und klinisch) des Verlaufes erreichen konnten steht außer Frage. Sicherlich bleibt diese Methode auf einzelne klinische Manifestationen beschränkt. Inwieweit diese Methode bei anderen Indikationen eingesetzt werden kann bleibt abzuwarten.