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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Evaluation eines hybriden Navigationssystems in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Meeting Abstract

  • Jan D. Raguse - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Hans Krehn - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Nicolai Adolphs - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Bodo Hoffmeister - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Christian Camerer - Charité Universitätsmedizin Berlin CVK, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch389

doi: 10.3205/15dgch389, urn:nbn:de:0183-15dgch3896

Published: April 24, 2015

© 2015 Raguse et al.
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Text

Einleitung: Navigationssysteme haben heute einen festen Stellenwert in der MKG-Chirurgie. Durch ihren Einsatz können das chirurgische Ergebnis verbessert und Komplikationen reduziert werden. Bisher gebräuchliche Systeme basieren maßgeblich auf dem Prinzip der optischen Navigation (IR), wobei durch eine Infrarot-Messkamera an Patient und Instrumenten angebrachte Navigationsmarker registriert werden. Nachteil dieses Systems sind maßgeblich Sichtbarkeitsprobleme, die in der klinischen Routine zu Schwierigkeiten führen können.

Material und Methoden: Ziel der Untersuchung war daher die Evaluation eines hybriden Navigationssystems bei dem neben der bisherigen IR-Technologie zusätzlich ein elektromagnetischem Tracking (EM) eingesetzt wird, das über einen im OP-Tisch integrierten Feldgenerator die Position von Sensorspulen in vordefinierten Instrumenten und am Patienten misst.

Ergebnisse: Die bisherige IR-Technologie zeigt eine höhere Genauigkeit im Vergleich zur EM-Technologie, es ergibt sich keine Einschränkungen im Arbeitsbereich und sie eignet sich für den Einsatz von aktiven OP-Instrumenten. Als größter Nachteil ist die Notwendigkeit einer freien Sichtlinie auf die navigierten Instrumente zu nennen.

Die EM-Technologie bietet dahingegen eine Navigation auch ohne Sichtkontakt, allerdings bei etwas geringerer Genauigkeit. Als komfortabel erwies sich die Möglichkeit der freien Gestaltung (Verbiegung) der Instrumente, die durch Sensorik in der Spitze der Instrumente ermöglicht wird. Ein Nachteil der EM-Technologie stellt die mögliche Störung der Positionsmessung durch metallische Objekte dar, deren Einfluss präoperativ überprüft werden sollte.

Schlussfolgerung: Beide Messtechnologien ermöglichen navigierte Eingriffe mit nur geringem Vorbereitungsaufwand. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der Messtechnologien stehen sich ausgeglichen gegenüber. Eine indikationsgestützte Auswahl der Messtechnologie erscheint vor diesem Hintergrund am zweckmäßigsten, bzw. zeigt sich eine sinnvolle Ergänzung durch die Kombination beider Verfahren im Sinne der hybriden Navigation in der Zukunft.