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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Der Einfluss des Alters auf das Ergebnis der Behandlung von Weichteilsarkomen

Meeting Abstract

  • Georgios Koulaxouzidis - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Eugenia Schwarzkopf - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch370

doi: 10.3205/15dgch370, urn:nbn:de:0183-15dgch3701

Published: April 24, 2015

© 2015 Koulaxouzidis et al.
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Text

Einleitung: Der Begriff Weichteilsarkom umfasst zahlreiche histopathologische Untergruppen mit Unterschieden in der altersabhängigen Inzidenz und dem Tumorverhalten. Anhand des eigenen Patientenkollektivs sollten die Unterschiede in der Häufigkeit der histopathologischen Diagnose, des Tumorstadiums bei Präsentation und der Therapie sowie des Verlaufes für zwei Altersgruppen (>65 Jahre; < 65 Jahre) verglichen werden.

Material und Methoden: Retrospektive Analyse der im Zeitraum 2003 – 2013 behandelten Sarkompatienten. Erhoben wurden epidemiologische Daten, deskriptive Krankheitsdaten sowie der Krankheitsverlauf. Hierbei wurde das progressionfreie Überleben (PFS) als Zeit bis zum Auftreten eines lokoregionären Rezidivs, als auch die krankheitsspezifische Überlebenszeit (OS) als Zeit bis zum krankheitsabhängigen Todesereignis erhoben. Weiterhin wurde die onkochirurgische Therapie, die rekonstruktiven Maßnahmen und die behandlungswürdige Komplikationsrate unterteilt in Frühkomplikation (innerhalb vier Wochen postoperativ) bzw. Spätkomplikation ermittelt. Statistische Auswertungen erfolgten mittels Chi2-Test, student´s t-Test oder einfaktoriellen ANOVA. Das Gesamtüberleben bzw. die progressionsfreie Zeit wurden durch Überlebensanalysen (Log-Rank-Test) bestimmt.

Ergebnisse: Der Altersmedian betrug 50 + 12 Jahre (n=125) vs. 74 + 7,1 Jahre (n=79). In der älteren Untersuchungsgruppe war die Nachbeobachtungszeit kürzer (33,7 + 28,1 vs. 52 + 36,9 Monate; p < 0,0001). Es zeigt sich ein Unterschied in der Inzidenz histopathologischer Untergruppen zwischen den Untersuchungsgruppen (p < 0,001).

Bei älteren Patienten kam es signifikant häufiger zu behandlungsbedürftigen Frühkomplikationen (p=0,02) ohne Zusammenhang zur Art des Defektverschlusses. Das onkologische Outcome (No evidence of disease, NED; Alive with disease, AWD; Dead of disease, DOD) war in den Gruppen vergleichbar. Erwartungsgemäß verstarben in der älteren Gruppe signifikant mehr Leute an krankheitsunabhängigen Ursachen (Dead of other causes, DOC; p=0,03). Das PFS ist in der jüngeren Untersuchungsgruppe (117,3 + 6,2 vs 73,8 + 7,7 Monate; p=0,009) ebenso wie das OS (122 + 6,01 vs 88,9 + 8,3 Monate, p=0,005) gesteigert.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse bestätigen die Aussage der Relevanz des Alters als negativer prognostischer Faktor. Die unterschiedliche Inzidenz histopathologischer Untergruppen in den Altersgruppen wurde als Ursache in anderen Arbeiten ausgeschlossen. Erklärungen können die erhöhte Rate an Frühkomplikationen aber auch die Abnehmende Leistungsfähigkeit des Immunsystems sein.