Article
Offene, randomisierte, prospektive, vergleichende, Multicenterstudie bei Kindern mit angulierten Frakturen des Unterarmes – ein Vergleich zwischen konservativer und operativer Behandlung (AFIC-Studie)
Search Medline for
Authors
-
Miriam Adrian
- Uniklinik Mannheim, Kinderchirurgie, Mannheim, Deutschland
| Published: | April 24, 2015 |
|---|
Outline
Text
Einleitung: Frakturen des distalen Unterarmes mit Fehlstellung sind eine häufige Verletzung im Kindesalter. Bis heute gibt es keine einheitliche Richtlinie ob diese Kinder nur konservativ mit Gips behandelt werden sollen oder reponiert und mit Gips behandelt oder in Narkose reponiert, osteosynthetisch versorgt und mit Gips behandelt werden sollen.
Kleinere prospektive und retrospektive Studien haben gezeigt, dass die Epiphyse des distalen Unterarmes ein großes Korrekturpotential bietet, das zu einer Korrektur der Fehlstellung führt.
Das Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob die operative und konservative Versorgung gleichwertige Ergebnisse aufweisen.
Material und Methoden: Die Studie ist multinational, multizentrisch, randomisiert, observer-verblindet und aktiv kontrolliert mit Parallelgruppendesign und einer Beobachtungszeit von 24 Monaten.
Die primäre Zielsetzung ist herauszufinden, ob die konservative Versorgung auf lange Sicht funktionell der Versorgung mit Reposition und Osteosynthese ebenbürtig ist.
Die Studie soll 742 Patienten mit frischer Fraktur in 30 Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz einschließen.
Alle Patienten zwischen 5 und 11 mit einer angulierten Fraktur des distalen Unterarmes die in die Notaufnahme kommen, werden nach Einverständnis online randomisiert.
Primärer Endpunkt ist der Cooney Score nach 24 Monaten. Sekundärer Endpunkt ist der radiologische Grad der Fehlstellung nach 12 und 24 Monaten.
Ergebnisse: Bisher wurden 11 Kinder eingeschlossen, vier Zentren initialisiert. 5 weitere werden im Oktober initialisiert, 18 weitere warten auf ihr Ethikvotum.
Schlussfolgerung: Die Therapie der angulierten Frakturen ist ein viel diskutiertes Thema. Die Reposition und Osteosythese in Narkose wird empfohlen um bleibende Fehlstellungen zu vermeiden. Keine große Studie hat den Vorteil der operativen Versorgung gegenüber der konservativen bewiesen. Wenn sie die Remodelierung als eine sichere Alternative erweisen sollte, könnte die operative Versorgung vermieden und relevante Kosten eingespart werden.
