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Risikofaktoren für sekundäre Dislokation – Eine Analyse von distalen Vorderarmfrakturen im Kindesalter
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Distale Vorderarmfrakturen sind häufige Verletzungen des Kindesalters. Meist können diese aufgrund des hohen Remodellierungspotentials mittels geschlossener Reposition und Gipsruhigstellung behandelt werden. Kommt es im Verlauf zu einer sekundären Dislokation so ist eine mögliche Therapieoption die erneute geschlossene Reposition und Versorgung mittels Spickdrähten. Ziel dieser Studie war es Indikatoren bei distalen repositionsbedürftigen Vorderarmfrakturen zu finden, welche auf das erhöhte Risiko für sekundäre Dislokation hinweisen.
Material und Methoden: Es erfolgte eine Retrospektive Analyse der Krankengeschichten aller Patienten, welche aufgrund einer distalen Vorderarm- oder Radiusfraktur vom 1.1.2013 – 31.6.2014 in unserer Klinik behandelt wurden. Einschlusskriterien waren eine offene Epiphysenfuge und eine geschlossene Fraktur. Versorgt wurden die Frakturen initial mittels geschlossener Reposition und Gipsschiene. Alle Patienten wurden klinisch und radiologisch gemäß unserem Therapieprotokoll nachkontrolliert. Falls eine sekundäre Dislokation auftrat, so wurde diese entweder mit einer weiteren Reposition und Spickdrahtosteosynthese versorgt oder, je nach Grad der Dislokation, der weitere Verlauf abgewartet. Die Daten wurden statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: 467 Patienten wurden ausgewertet, 23 wurden aufgrund fehlender Verlaufskontrollen ausgeschlossen. Bei 111 Patienten erfolgte initial eine geschlossene Reposition und Gipsruhigstellung. Hiervon war bei 77 der weitere Verlauf problemlos. Bei insgesamt 34 kam es zu einer sekundären Dislokation, wovon 13 weiter mittels Spickdrahtosteosynthese versorgt wurden. In den restlichen 21 Fällen heilte die Fraktur ohne weitere Intervention in einer vom Alter her tolerablen Stellung aus.
Schlussfolgerung: Bei unseren Patienten konnten wir Indikatoren definieren, welche auf ein erhöhtes Risiko für sekundäre Dislokation hinweisen. Dazu zählen: Ungenügendes Repositionsergebnis (mit fehlender dorsaler oder radialseitigen Abstützung der Frakturfragmente) und/oder Typ Salter-Harris II Frakturen mit nur kleinem metaphysären Fragment.
In diesen Fällen ist kritisch die primäre Osteosynthese zu erwägen, damit sich gegebenenfalls unnötige Zweiteingriffe bei Kindern vermeiden lassen.