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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die konservative Therapie der supracondylären Humerusfraktur Typ 2

Meeting Abstract

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  • Philipp Schwerk - Universitätsklinik Dresden, Kinderchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Guido Fitze - Universitätsklinik Dresden, Kinderchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch341

doi: 10.3205/15dgch341, urn:nbn:de:0183-15dgch3411

Published: April 24, 2015

© 2015 Schwerk et al.
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Die supracondyläre Humerusfraktur ist die häufigste knöcherne Ellenbogenverletzung im Kindesalter. Sie macht etwa 4-7% aller Frakturen im Kindesalter aus.

Aufgrund der geringen Wachstumspotenz im Bereich des distalen Humerus spielt ein Remodeling in dieser Region kaum eine Rolle, so dass belassene Fehlstellungen häufig fixiert sind und Bewegungseinschränkungen hinterlassen können. Ziel jeder Frakturbehandlung sollte eine vollständige Wiederherstellung der Funktion sein.

Die Frakturklassifikation nach von Laer ermöglicht eine direkte Ableitung der adäquaten Therapie für jeden Frakturtyp.

Nimmt man diese Klassifikation als Grundlage, herrscht in der Literatur Einigkeit bezüglich einer rein konservativen Therapie der Typ 1 Frakturen und einer operativen Therapie von Typ 3 und Typ 4 Frakturen.

Kontrovers hingegen wird die optimale Therapie von Typ 2 Frakturen diskutiert. Von der rein konservativen Therapie mit Blount-Verband oder Spitzwinkelgips bis zur Empfehlung einer primär sicheren Osteosynthese ist das Spektrum sehr weit.

Als häufigster Grund für ein bevorzugt operatives Vorgehen wird ein hoher Anteil an sekundären Dislokationen bei konservativer Therapie angegeben. Zusätzlich werden Komplikationen wie Durchblutungsstörungen bis hin zum Kompartmentsyndrom bei der konservativen Therapie im Blountverband/Spitzwinkelgips beschrieben.

Durch die Verwendung anderer Frakturklassifikationen ist eine objektive Vergleichbarkeit jedoch nicht gegeben.

In unserer Klinik werden Typ 2 Frakturen grundsätzlich konservativ therapiert. Wir bevorzugen die Therapie mittels Blount-Verband und verzichten hierbei auf eine primäre Reposition.

Anhand unserer Fälle (retrospektive Datenanalyse) aus den letzten 5 Jahren (n=70) wollen wir das Outcome unseres konservativen Therapieregimes präsentieren.

Aus unserer Sicht ist, bei Verwendung der Frakturklassifikation nach von Laer als Grundlage für die Therapieentscheidung, die Behandlung der supracondylären Humerusfraktur Typ 2 eine konservative Domäne.

Ein gutes funktionelles Outcome bei geringer Komplikationsrate, die gute Akzeptanz der Therapie bei den Kindern und den Eltern und die Vermeidung von Narkosen sind aus unserer Sicht wichtige Faktoren, die für ein konservatives Therapieregime sprechen.