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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Hohe Ansprechrate nach Telaprevir basierter antiviraler Therapie bei HCV Reinfektion nach orthotoper Lebertransplantation

Meeting Abstract

  • Fritz Klein - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Ruth Neuhaus - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Dennis Eurich - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Jörg Hofmann - Institut für Medizinische Virologie, Helmut-Ruska-­Haus und Labor Berlin Charite-­Vivantes GmbH, Berlin, Deutschland
  • Johann Pratschke - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Marcus Bahra - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch323

doi: 10.3205/15dgch323, urn:nbn:de:0183-15dgch3231

Published: April 24, 2015

© 2015 Klein et al.
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Einleitung: Die Hepatitis C (HCV) Reinfektion stellt ein ubiquitäres Problem nach orthotoper Lebertransplantation (OLT) dar. Unter der Immunsuppresison kommt es dabei zu akzellerierten Verläufen bis hin zur Re-Zirrhose. Mit Einführung der NS3/4AProteaseinhibitoren in Form der Tripple Therapie wurden die Therapieoptionen insbesondere bei Genotyp (GT) 1 und vorherigem nicht-Ansprechen auf PEG-Interferon und Ribavirin deutlich erweitert. Aufgrund von Medikamenten-Wechselwirkungen ist der Einsatz von Proteaseinhibitoren nach OLT allerdings limitiert. Ziel dieser Untersuchung war eine Analyse der Telaprevir basierten Tripple Therapie bei Patienten mit GT 1 HCV-Reinfektion nach OLT.

Material und Methoden: 12 Patienten mit histologisch gesicherter HCV-Reinfektion wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Die Immunsuppression wurde jeweils vor Therapiebeginn auf Cyclosporin A umgestellt und eine antivirale Behandlungsdauer von 12 Wochen Telaprevir/PEG-Interferon/Ribavirin Tripple Therapie mit konsekutiver PEGInterferon/ Ribavirin Dual Therapie (36 Wochen) festgelegt. Endpunkte waren die end-of-treatment viral response (EOTR nach 48 Wochen) bzw. die sustained viral response 12 Wochen nach Therapieende (SVR 12).

Ergebnisse: 6 von 12 Patienten (50%) wurden über den kompletten Therapiezeitraum behandelt. Die Tripple Therapie musste bei einem Patienten aufgrund eines nicht-Ansprechens und bei einem weiteren Patienten aufgrund von hämatologischen Nebenwirkungen abgebrochen werden. Bei 4 Patienten musste die Dualtherapie im Verlauf

aufgrund von hämatologischen Nebenwirkung und/oder zunehmender Nierenfunktionsstörung vorzeitig beendet werden. Insgesamt kam es bei 11 von 12 Patienten (92%) zu therapiebedingten Nebenwirkungen. Die mittlere tägliche Cyclosporin A Dosis musste unter der Therapie von initial 168 mg/d auf 50,3 mg/d reduziert werden. 66% der Patienten zeigten eine EOTR (8/12) und 58% zeigten eine SVR 12 (7/12).

Schlussfolgerung: Eine Telaprevir basierte Tripple Therapie ist eine effektive Therapieoption bei HCV-Reinfektion nach OLT. Das Behandlungsmanagement ist komplex und die Patienten müssen in Bezug auf Medikamenten-Wechselwirkungen und ernsthafte therapiebedingte Nebenwirkungen aufgeklärt und überwacht werden.