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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Pathologie der entzündungsbedingten Gewebeschädigung bei Verbrennungen – Identifikation einer kausalen Rolle von lokalisierten C-reaktiven Protein Ablagerungen

Meeting Abstract

  • David Braig - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Benedict Kaiser - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Jan R. Thiele - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Karlheinz Peter - Baker IDI, Atherothrombosis and Vascular, Melbourne, VIC 3004, Australien
  • Hans-Georg Koch - Universitätsklinikum Freiburg, Biochemie und Molekularbiologie, Freiburg, Deutschland
  • Steffen U. Eisenhardt - Universitätsklinikum Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch286

doi: 10.3205/15dgch286, urn:nbn:de:0183-15dgch2866

Published: April 24, 2015

© 2015 Braig et al.
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Text

Einleitung: Die auf das thermische Trauma folgende Entzündungsreaktion kann den initialen Gewebeschaden weiter vergrößern. C-reaktives Protein (CRP) ist ein Akut-Phase Protein, dessen Plasmaspiegel im Rahmen eines Verbrennungstraumas rasant ansteigt. Ablagerungen von zirkulierendem, pentamerem CRP (pCRP) in geschädigtem Gewebe mit anschließender Konformationsänderung (mCRP) können die lokale Entzündungsreaktion verstärken und den bestehenden Gewebeschaden vergrößern. Ob dieser Mechanismus auch beim Verbrennungstrauma eine Rolle spielt ist bisher nicht bekannt.

Material und Methoden: Wir haben Haut und Serum von Verbrennungspatienten (n=3) und gesunden Kontrollpersonen (n=3) mittels Immunhistochemie und Western-blots auf CRP Ablagerungen untersucht. Konformationsspezifische CRP-Antikörper dienten der Unterscheidung von pCRP und mCRP. Der Einfluss beider CRP-Isoformen auf die Leukozytenadhäsion und Transmigration wurde mittels Intravitalmikroskopie am M. cremaster der Ratte untersucht. Die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) durch Monozyten wurde mittels ESR-Spektroskopie bestimmt.

Ergebnisse: Wir konnten Ablagerungen von CRP in Verbrennungswunden, jedoch nicht in gesunder Haut detektieren. Darüber hinaus war die CRP Konzentration in den Wunden im Vergleich zur Serumkonzentration deutlich erhöht. Dies weist auf eine Anreicherung in geschädigtem Gewebe hin. CRP in Verbrennungswunden wies strukturelle Modifikationen auf (mCRP), welche es von im Blut zirkulierendem pCRP unterschieden.

mCRP führte zu einer vermehrten Transmigration von Leukozyten ins Gewebe sowie zur vermehrten Bildung Reaktiver Sauerstoffspezies bei Monozyten. CRP Ablagerungen in Verbrennungswunden können somit zu einer Exazerbation der Entzündungsreaktion führen.

Schlussfolgerung: Eine pharmakologische Reduktion der CRP-induzierten Entzündungsreaktion könnte in Zukunft helfen, den entzündungsbedingten Gewebeschaden zu reduzieren und so die Wundheilung nach Verbrennungen beschleunigen.