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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Inhalative Sedierung mit AnaConDa® bei Schwerbrandverletzten

Meeting Abstract

  • Lijo Mannil - BG Unfallklinik Duisburg, Hand-und Plastische Chirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Thomas Witte - BG Unfallklinik Duisburg, Hand-und Plastische Chirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Wolfgang Martin - BG Unfallklinik Duisburg, Hand-und Plastische Chirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Martin Räder - BG Unfallklinik Duisburg, Hand-und Plastische Chirurgie, Duisburg, Deutschland
  • Heinz-Herbert Homann - BG Unfallklinik Duisburg, Hand-und Plastische Chirurgie, Duisburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch285

doi: 10.3205/15dgch285, urn:nbn:de:0183-15dgch2851

Published: April 24, 2015

© 2015 Mannil et al.
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Text

Einleitung: In der intensivmedizinischen Betreuung schwerbrandverletzter Patienten kann die Langzeitsedierung der Patienten problematisch sein. Häufig sind im Rahmen des intensivmedizinischen Aufenthaltes multiple operative Schritte und schmerzhafte Verbandwechsel notwendig bevor der Patient extubiert werden kann. Neben der Tachyphylaxie ist die zum Teil sehr lange Weaningphase nach Langzeitsedierung problematisch und mit Risiken für den Patienten behaftet. Der Einsatz der inhalativen Sedierung mit der AnaConDa® kann hier eine potentielle Alternative darstellen.

Material und Methoden: Retrospektiv wurden die Daten von 22 Schwerbrandverletzten im Zeitraum von 01/2012 bis 09/2014 analysiert , die mindestens eine 2b- gradige Verbrennung ab einem Verbrennungsausmaß von > 25% VKOF erlitten haben.

14 Patienten wurden intravenös mittels Ketanest, Midazolam und Fentanyl ( Gruppe A) sediert, 8 erhielten Isofluran zur inhalativen Sedierung ( Gruppe B ). Die Weaning- Phase wurde anhand der Intensivdokumentation ausgewertet.

Ergebnisse: Das Gesamtkollektiv hatte einen gemittelten Abbreviated Burn Severity Index > 8.

Das durchschnittliche Alter des zu 60 % weiblichen Patientenkollektivs betrug bei Aufnahme 51 Jahre.

Bis zum 10. Tag nach Beginn der Weaning-Phase erfolgte im Schnitt die Extubation in Gruppe A und innerhalb des 1. Tages in Gruppe B. Bei der Gruppe A dauerte im Median die Weaningphase 10 Tage an und in Gruppe B 6h. Die Gesamtliegedauer auf der Intensivstation betrug durchschnittlich 65 Tage in der Gruppe A, und für die Gruppe B durchschnittlich 44 Tage.

Schlussfolgerung: Die inhalative Sedierung schwerbrandverletzter Patienten stellt eine sichere und effektive Alternative zur herkömmlichen intravenösen Sedation dar. Die Behandlung führte zu einem beschleunigten Weaning und erhöhter Compliance bei Mobilisation. Trotz des Off-Label Use auf Intensivstationen, bietet die inhalative Sedierung mittels AnaConDa® dank systematischer Untersuchungen zu Aufwach- und Extubationszeiten, zur Bedeutung von Metabolitenakumulation und zur Langzeitsedierung, eine wichtige Grundlage als Sedierungsalternative.