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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Intraoperative ICG-Cholangiographie im Rahmen der laparoskopischen Cholezystektomie

Meeting Abstract

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  • Sebastian Hofmeister - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Beate Meier - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Martin K. Walz - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch269

doi: 10.3205/15dgch269, urn:nbn:de:0183-15dgch2697

Published: April 24, 2015

© 2015 Hofmeister et al.
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Einleitung: Die Häufigkeit der Gallengangsverletzung bei laparoskopischer Cholezystektomie wird in der Literatur mit 0,5% angegeben. Mittels Indocyaningrün (ICG) ist eine fluoreszenzgestützte Darstellung der ableitenden Gallenwege im nahen Infrarotlicht (NIR) möglich. In dieser Fallserie wollten wir die Machbarkeit dieser Methode überprüfen.

Material und Methoden: In der Fallserie mit 118 Patienten (73 Frauen, 45 Männer, Alter: Median 58 Jahre) wurde im Rahmen der laparoskopischen Cholezystektomie eine intraoperative ICG-Cholangiographie durchgeführt. Hierzu wurde ICG (0,25mg/kg KG) 30 Minuten präoperativ intravenös verabreicht. Es erfolgte die Evaluation der Darstellbarkeit der Gallengangstrukturen vor und nach Präparation des Calotschen-Dreiecks.

Ergebnisse: Es traten keine Komplikationen an den Gallenwegen auf, auch wurden keine allergischen Reaktionen nach ICG-Gabe beobachtet. Vor Auspräparation des Calotschen-Dreiecks zeigte sich in der ICG-Cholangiographie der D. cysticus in 74%, der D. hepaticus in 40% und der D. choledochus in 64%. Nach der Präparation konnten der D. cysticus in 95%, der D. hepaticus 65% und der D. choledochus in 80% durch ICG dargestellt werden. In 94% konnte die Anatomie durch die ICG-Darstellung bestätigt werden.

Schlussfolgerung: Die ICG-Cholangiographie vermittelt dem Operateur besonders bei unübersichtlicher Anatomie eine zusätzliche Sicherheit in der Identifikation der Gangstrukturen. Die Länge des D. cysticus kann vor der Durchtrennung besser abgeschätzt werden. Periphere Gallengangsverletzungen im Leberbett können sicher identifiziert werden. Die ICG-Cholangiographie ist ein mögliches Tool zur Vermeidung intraoperativer Gallengangsverletzung bei laparoskopischer Cholzystektomie.