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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Appleby-Operation bei ausgedehntem neuroendokrinen Pankreaskorpustumor

Meeting Abstract

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  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Marius Distler - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch266

doi: 10.3205/15dgch266, urn:nbn:de:0183-15dgch2665

Published: April 24, 2015

© 2015 Grützmann et al.
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Einleitung: Arterielle Resektionen bei Pankreastumoren sind mit einer hohen Morbidität und Mortalität [1] verbunden und sollten nur in ausgewählten Zentren mit gleichzeitiger pankreas- und gefäßchirurgischer Expertise durchgeführt werden [2]. Eine wesentliche Operationstechnik bei Infiltration des Truncus coeliacus ist die sogenannte Appleby-Operation [3] (Abbildung 1 [Abb. 1]), bei dem der tumortragende Anteil der Bauchspeicheldrüse mit dem infiltrierten Truncus coeliacus en-bloc reseziert wird. Voraussetzung hierbei ist eine tumorfreie A. mesenterica superior und eine ausreichende Kollateralisierung über die A. gastroduodenalis, die bei der Operation unbedingt geschont werden muss.

Material und Methoden: Wir zeigen das Video einer zum OP-Zeitpunkt 49-jährigen Patientin, bei der aufgrund einer Anämie ein ausgedehntes Pankreaskorpus- und schwanz-Karzinom diagnostiziert. Bei histologisch gesichertem neuroendokrinen Karzinom wurde zunächst eine neoadjuvante Chemotherapie mit Cisplatin/Etoposid durchgeführt. Bildgebend zeigte sich im Verlauf eine stabile Situation, so dass im Rahmen des individuellen Vorgehens bei der jungen Patientin die Indikation zur Exploration mit dem Ziel der Tumorresektion gestellt wurde.

Ergebnisse: Es erfolgte eine erweiterte multiviszerale Operation mit Pankreaskorpus- und -schwanz-Resektion, Gastrektomie, Resektion des Truncus coeliacus (Appleby-Operation), Resektion der linken Nebenniere, Segmentresektion des Duodenums, Pfortaderteilresektion und Rekonstruktion durch Ösophago-Jejunostomie mittels Roux-Y-Schlinge und Seit-zu-Seit-Duodenojejunostomie.

Der postoperative Verlauf war unkompliziert. Die Entlassung in die Häuslichkeit erfolgte am 15. postoperativen Tag. Histologisch ergab sich ein neuroendokrines Karzinom des Pankreaskorpus und -schwanz im Stadium pT3, pN1 (3/39 LK), L0, V0, Pn1, G2, R0 (lokal).

Schlussfolgerung: Die arterielle Infiltration bei malignen Pankreastumoren schließt nicht immer eine potentiell mögliche R0-Resektion aus. Bei entsprechender Expertise kann die Appleby-Operation sicher durchgeführt werden.


Literatur

1.
Mollberg N, Rahbari NN, Koch M, Hartwig W, Hoeger Y, Büchler MW, Weitz J. Arterial resection during pancreatectomy for pancreatic cancer: a systematic review and meta-analysis. Ann Surg. 2011 Dec;254(6):882-93. DOI: 10.1097/SLA.0b013e31823ac299 External link
2.
Grützmann R, Kersting S, Distler M, Weitz J. Arterielle Rekonstruktion beim duktalen Pankreaskarzinom – Darstellung chirurgischer Techniken [Arterial reconstruction in pancreatic carcinoma – demonstration of surgical techniques]. Zentralbl Chir. 2014 Jun;139(3):261-4. DOI: 10.1055/s-0034-1368573 External link
3.
Appleby LH. The coeliac axis in the expansion of the operation for gastric carcinoma. Cancer. 1953 Jul;6(4):704-7.