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Prävention postoperativer Pankreasfisteln nach Pankreaslinksresektion – Erste Ergebnisse zur Anwendung von autologem Fibrinkleber
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Unabhängig von der angewandten Operationstechnik entwickeln etwa 30 % aller Patienten nach Pankreaslinksresektion eine postoperative Pankreasfistel [Diener et al., 2011 DISPACT trial]. Neue Therapiekonzepte zur Reduktion postoperativer Pankreasfisteln nach Pankreaslinksresektion sind daher wünschenswert.
Material und Methoden: Obwohl die lokale Applikation von Fibrin zur Prävention postoperativer Pankreasfisteln bereits untersucht worden ist, so ist die Verwendung eines autologen Fibrinpräparats bisher nicht beschrieben. Das System der Firma Vivostat ermöglicht durch eine intraoperative Blutentnahme von 120 ml Vollblut die Herstellung von etwa 6 ml autologem Fibrinkleber, welcher unmittelbar einsetzbar ist. Die Aufbereitung des Fibrinklebers benötigt 23 Minuten. Nach Fischmaulverschluss erfolgt die flächige Versiegelung der Pankreasresektionsfläche über die mitgelieferte Applikationseinheit.
Ergebnisse: Das Pilotprojekt der Versiegelung der Pankreasresektionsfläche nach Pankreaslinksresektion mit autologem Fibrinkleber der Firma Vivostat wurde im Mai 2014 in der Klinik für Allgemein,- und Visceralchirurgie, St. Josef Hospital, Ruhr Universität Bochum, eingeführt. Seither erfolgte die Applikation des autologen Fibrinklebers bei insgesamt 7 Patienten im Rahmen einer Pankreaslinksresektion. Postoperative Pankreasfisteln Grad A traten bei 2 Patienten auf, eine Grad B oder C Pankreasfistel wurde bisher nicht beobachtet. Bei keinem der Patienten gab es im Verlauf schwerwiegende Komplikationen, kein Patient verstarb.
Schlussfolgerung: Die intraoperative Herstellung eines autologen Fibrinklebers durch das System der Firma Vivostat ermöglicht eine schnelle und einfache Applikation zur Versiegelung der Resektionfläche nach Pankreaslinksresektion. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, müssen jedoch durch weitere Studien abgesichert werden.