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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die iatrogene Nervenverletzung – Komplikationsmanagement aus Sicht des Mikrochirurgen

Meeting Abstract

  • Marcus Spies - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Yvonne von Harder - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Maria Babl - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellende Chirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Christine Radtke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch262

doi: 10.3205/15dgch262, urn:nbn:de:0183-15dgch2624

Published: April 24, 2015

© 2015 Spies et al.
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Text

Einleitung: Die iatrogene Verletzung von peripheren Nerven stellt eine gravierende Komplikation chirurgischer Eingriffe, die letztendlich zur Gebrauchsunfähigkeit der betroffenen Extremität und damit zur Invalidität führen kann. Unter der Annahme eines transienten Leitungsblocks aufgrund intraoperativer Manipulation wird auch bei postoperativ neu aufgetretenen Paresen die weitere Diagnostik und Therapie oftmals verzögert.

Material und Methoden: Anhand typischer Fälle aus unserem Krankengut (Läsionen des N. radialis, des N. ulnaris, des N. peronaeus communis) wird die Problematik der verspäteten Präsentation der Patienten und der damit verbundenen Entscheidung für oder gegen die mikrochirurgische Rekonstruktion dargestellt.

Ergebnisse: In allen Patienten erfolgte die Vorstellung in unserer Klinik mindestens 3 Monate nach der Erstmanifestation der Parese. In allen Fällen erfolgte die operative Revision mit Neurolyse, Neuromresektion, Nervennaht, bzw. Rekonstruktion mittels Nerventransplantaten. Zum Revisionszeitpunkt wurden keine gleichzeitigen motorischen Ersatzoperationen durchgeführt. Bei ausbleibender Reinnervation und fehlender Funktionsrückkehr wird durch die vorausgegangene Revisionsoperation die Durchführung und Qualität der motorischen Ersatzplastiken nicht beeinflusst.

Schlussfolgerung: Die frühzeitige Diagnosestellung und Vorstellung im spezialisierten Zentrum erscheint allerdings für den Erfolg der mikrochirurgischen Rekonstruktion unabdingbare Voraussetzung. Die Entscheidungsfindung durch den Primärversorger kann mittels eines einfachen Algorithmus optimiert werden.

Abbildung 1 [Abb. 1]