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Isolation prolieferierender Zellen mit Stammzelleigenschaften aus kindlichem Urin
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Die nichtinvasive Gewinnung von prolieferierenden Zellen ist sowohl für diagnostische Zwecke als auch für regenerative Behandlungstrategien von großem Interesse. Ziel unserer Unersuchung ist es, zu überprüfen, ob prolieferierende Zellen, evtl. sogar autologe Stammzellen aus Urin gewonnen werden können.
Material und Methoden: Mittels Spontanmiktion (29) und transurethraler intraoperativer Katheterisierung (3) wurden 64 Urin-Proben von 12 gesunden Erwachsenen und 20 Kindern im Alter von 1-15 Jahren, die in der Klinik für Kinderchirurgie behandelt wurden, gewonnen und kultiviert. Das Auftreten proliferierender Zellen, deren Fähigkeit zum Verbleib in einem undifferenzierten Stadium und ihre immunhistochemische Expression von Stammzell-, sowie urothelialen und myogenen Markern wurden analysiert.
Ergebnisse: Proliferierende Zellen konnten bei 4/32 (12,5%) Probanden (1 Erwachsener, 3 Kinder) kultiviert werden. 90% der Zellen waren Vimentin und CK7 positiv, 30% Ki67 positiv. Die Zellen zeigten keine Expression von alpha-SMA, Nestin, CK14, p63, Sox2, vWF, Nucleostemin, Nanog, UPI. Nach Passagierung differenzierten 3/4 Proben im Laufe von 1-3 Wochen spontan und stellten die Proliferation ein. Zellen aus einer kindlichen Urinprobe proliferieren fortlaufend und werden weiter analysiert.
Schlussfolgerung: Es ist möglich, proliferierende Zellen aus dem Urin von Kindern zu gewinnen. Sie sind mesenchymalen Ursprungs und exprimieren urotheliale Marker. Weitere Untersuchungen sind nötig um zu beurteilen, ob es sich um Stammzellen handelt. Ein aktueller Schwerpunkt liegt in der Optimierung der verwendeten Zellkultur-Protokolle, um die derzeitig geringe Zellausbeute zu verbessern und die Zellen in einem entdifferenzierten Stadium zu halten.