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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die transanale Rektosigmoidresektion – Systematisches Review und neue Konzepte

Meeting Abstract

  • Peter Wilhelm - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Pirmin Storz - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Steffen Axt - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Sven Müller - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Claudius Falch - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Andreas Kirschniak - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch251

doi: 10.3205/15dgch251, urn:nbn:de:0183-15dgch2511

Published: April 24, 2015

© 2015 Wilhelm et al.
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Text

Einleitung: Der transanale Operationszugang kann als mögliche Plattform für Natural Orifice Transluminal Endoscopic Surgery (NOTES) Verfahren zur Rektosigmoidresektion gesehen werden. Hauptproblem ist die Erreichbarkeit des Operationsfelds, insbesondere kranial des Promotoriums.

Es werden die unterschiedlichen Konzepte für die transanale Rectosigmoidresektion dargestellt und die bis dato erzielten Ergebnisse (Resektatlänge, zusätzliche Zugänge etc.) gegenübergestellt.

Material und Methoden: Die PubMed Datenbank wurde nach den Schlagwörtern „transanal“, „rectosigmoid“, „resection“ und „NOTES“ durchsucht. Außerdem wurden relevante Querverweise aufgenommen. Es wurden 12 Studien mit insgesamt 106 Versuchen zu NOTES Resektionen aus den Jahren 2007 bis 2014 an Tier- oder Körperspendemodellen ausgewählt.

Ergebnisse: In 9 auswertbaren Studien wurden insgesamt 82 Modellversuche an Körperspenden [n=46 (56,1%)], Schweinen [n=28 (34,1%)] und Hunden [n=8 (9,8%)] durchgeführt. Operationszugang waren das transanale „single-NOTES“ [n=40 (48,8%)], das transanale-transgastrische „double-NOTES“ [n=30 (36,6%)] und das laparoskopisch assistierte „hybrid-NOTES“ [n=12 (14,6%)] Verfahren. Bei 8 der 12 ausgewerteten Hybridoperationen wurde eine Anzahl von 1-3 Zusatztrokaren angegeben, bei 2 Operationen bestand die Assistenz in einer Laparoskopie über 4 Trokare und bei den verbleibenden 2 Versuchen wurde mit Hilfe eines Single-Port Systems assistiert. Bei allen Zugangswegen stellt sich heraus, dass die transanale Mobilisierung des Colon descendens derzeit unzureichend gelöst ist. Aus diesem Grunde entwickelten wir neues gebogenes Instrumentarium, welches die Präparation kranial des Promontoriums ermöglicht.

Schlussfolgerung: Die transanale NOTES Rektosigmoidresektion ist in allen Modellversuchen machbar, ihr klinischer Einsatz bleibt jedoch auf hybride Verfahren beschränkt. Ob „double-NOTES“ Technik einen Stellenwert außerhalb von Modellverfahren besitzt, müssen weitere Versuche belegen. Für die „single-NOTES“ Technik bedarf es der Konzeptionierung neuer Instrumente, die das kranial des Promontoriums gelegene Operationsfeld erreichen können. Ob durch solches Instrumentarium eine rein transanale Mobilisierung des Colon descendens möglich wird, müssen weitere Studien zeigen.