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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Der perineale Defekt – eine interdisziplinäre Herausforderung

Meeting Abstract

  • Jonas Kolbenschlag - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch247

doi: 10.3205/15dgch247, urn:nbn:de:0183-15dgch2471

Published: April 24, 2015

© 2015 Kolbenschlag et al.
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Text

Einleitung: Ausgedehnte Tumoren des Beckens stellen häufig bereits bei der primären Resektion eine Herausforderung dar. Oft bedarf es neben weiterer Resektionen auch der Teilresektion der Vagina oder des Haut- und Weichteilmantels mit entsprechenden Defekten. Zudem kann eine adjuvante Radiatio die Weichteilverhältnisse weiter beeinträchtigen und eine plastische Deckung erforderlich machen. Hierbei bedarf es oft nicht nur einer reinen Weichteildeckung sondern auch der Plombierung tiefer Wundhöhlen oder der Rekonstruktion (teil-)resezierter Strukturen.

Material und Methoden: Anhand exemplarischer Beispiele aus dem eigenen Patientengut sollen die rekonstruktiven Möglichkeiten in diesem Bereich aufgezeigt werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf einer Algorithmus-basierten rekonstruktiven Kaskade basierend auf dem jeweiligen Defekt. So sollen neben lokalen Lappenplastiken zur reinen Defektdeckung auch komplexere Verfahren zur simultanen Rekonstruktion der Vagina und des Weichteilmantels mittels lokaler Gesäßlappenplastik (FCI) (Abbildung 1 [Abb. 1]) oder eine trans-abdominell getunnelte Rectus-abdominis-Lappenplastik vorgestellt werden. Auch der freie Gewebetransfer findet in diesem Bereich zunehmend Anwendung und wird ebenfalls dargestellt.

Ergebnisse: Durch die fächerübergreifende Versorgung kann unter Berücksichtigung des vorhandenen oder zu erwartenden Defekts eine adäquate und zeitnahe Defektdeckung und Rekonstruktion erreicht werden. Zentrale Aspekte stellen hier insbesondere die onkologische Sicherheit, die Zuverlässigkeit der angewandten Techniken und die Wiederherstellung der körperlichen Integrität und damit auch der Lebensqualität der Patienten dar.

Schlussfolgerung: Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und einer adäquaten Planung können auch komplexe Defekte im Bereichs des Perineums sicher verschlossen und somit die Patienten einer ambulanten Weiterversorgung zugeführt werden.