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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Ergebnisse der operativen Therapie von 473 mesenterialen Ischämien

Meeting Abstract

  • Martin Hoffmann - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Ralf Bouchard - UK-SH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland
  • Markus Kleemann - Asklepios Klinik Altona, Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Erik Schlöricke - WKK Heide, Klinik für Chirurgie, Heide, Deutschland
  • Tobias Keck - UKSH Campus Lübeck, Klinik für Chirurgie, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch242

doi: 10.3205/15dgch242, urn:nbn:de:0183-15dgch2428

Published: April 24, 2015

© 2015 Hoffmann et al.
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Text

Einleitung: Die mesenteriale Ischämie ist eine häufig letale Erkrankung mit einer ab dem 70. Lebensjahr stark ansteigenden Inzidenz. Unterschieden werden die arterielle Embolie, die arterielle Thrombose, die venöse Thrombose sowie die non-okklusive mesenteriale Ischämie. Die chirurgischen Therapieoptionen dieses heterogenen Krankheitsbildes werden kontrovers diskutiert. Wir stellen die Ergebnisse von 473 konsekutiven Patienten vor. Alle Patienten wurden operativ versorgt.

Material und Methoden: Es erfolgt eine retrospektive Analyse der Daten von 473 konsekutiven Patienten die an der Klinik für Chirurgie des UKSH Campus Lübeck behandelt wurden. Alle Patienten wurden mindestens diagnostisch laparoskopiert, die absolute Majorität wurde laparotomiert. Es erfolgt die statistische Auswertung der Patientendaten in Bezug auf Morbidität und Mortalität sowie Faktoren mit Einfluss auf das Outcome für den einzelnen Patienten.

Ergebnisse: Es lagen Daten von allen Patienten vor. Die meisten Patienten hatten eine mesenteriale Ischämie nach einer Embolie auf dem Boden kardialer Arrhythmien. Obwohl alle Patienten einem operativen Eingriff unterzogen wurden war die kumulative Letalität mit 41,3% sehr hoch. Ebenso war die Mortalität in allen untersuchten Subgruppen hoch. Die Subgruppenanalyse ergab eine besonders hohe Letalität in der Subgruppe der Patienten mit einem Therapiebeginn mehr als 12 Stunden nach Beginn der Symptomatik und bei Patienten mit einer non-okklusiven Erkrankung.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der operativen Therapie der mesenterialen Ischämie sind in Bezug auf das Überleben in unserem Kollektiv besser als in der Literatur beschrieben. Trotzdem ist die Letalität nach wie vor inakzeptabel hoch. Die mesenteriale Ischämie muss in die differentialdiagnostischen Überlegungen des akut aufgetretenen abdominellen Schmerzsyndroms gerade beim älteren Patienten mit einbezogen werden. Inwieweit eine Verbesserung der Versorgung vor dem Hintergrund interdisziplinärer Notaufnahmen ohne primäre chirurgische Sichtung der Patienten zu erwarten ist, ist doch sehr fraglich.