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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Viszeralarterienaneurysma (VAA) und -pseudoaneurysma (VAPA): Endovaskuläres oder offen-chirurgisches Repair?

Meeting Abstract

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  • Andrej Udelnow - Uniklinik Magdeburg, Chirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Frank Meyer - Uniklinik Magdeburg, Chirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Maciej Pech - Uniklinik Magdeburg, Radiologie, Magdeburg, Deutschland
  • Zuhir Halloul - Uniklinik Magdeburg, Chirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch241

doi: 10.3205/15dgch241, urn:nbn:de:0183-15dgch2411

Published: April 24, 2015

© 2015 Udelnow et al.
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Einleitung: Viszeralarterienaneurysmen sind seltene Krankheitsbilder und stellen eine Herausforderung für den praktizierenden Gefäßchirurgen dar, da sie ein größen- und konfigurationsabhängiges Potenzial haben zu rupturieren und eine anspruchsvolle interdisziplinäre Versorgung erfordern. Ziel der Untersuchung war der Vergleich der Sicherheit und Effektivität der offen-chirurgischen mit der endovaskulären Behandlung bei Notfall- und elektiven Patienten mit VAA oder VAPA anhand der Zielvariablen Letalität, Reintervention, Rezidivblutung, Konversion, Komplikation.

Material und Methoden: Von 2000 bis 2014 wurden alle Patienten mit VAA oder VAPA erfaßt und in Notfall- (N=44) und elektive Patienten (N=37) eingeteilt.

Lokalisation, Größe, Morphologie, Etiologie, Epidemiologie, Verlauf, Follow-up und Behandlungsparameter wurden retrospektiv und prospektiv erfasst.

Ergebnisse: Elektive Patienten wurden entsprechend den Leitlinie nach den anatomischen Gegebenheiten (Größe) entweder konservativ, endovaskulär oder offen-chirurgisch behandelt und gestatteten deshalb keinen reliablen Vergleich hinsichtlich der Zielvariablen.

Notfallpatienten wiesen in ihrer Gesamtheit bei endovaskulärem Repair gegenüber der Operation eine höhere Rate an Reintervention (61 vs. 22 %, p=0.044) und Rezidivblutungen (39 vs. 0 %, p=0.046) auf, Mortalität und Komplikationsrate unterschieden sich jedoch nicht signifikant. Weiterhin war eine Abhängigkeit der Zielvariablen von der Lokalisation festzustellen, deren Verteilung in den Behandlungskohorten relevante Unterschiede aufwies, so dass ein Vergleich derselben nur bei Selektion ein und derselben Lokalisation statistisch reliabel erscheint.

Schlussfolgerung: Bei der elektiven Versorgung von VAA und VAPA ist die endovaskuläre Technik, sofern aus anatomischer Sicht möglich, zu preferieren. Im Notfall sind vor allem pathoanatomische und pathophysiologische Aspekte bei der Verfahrenswahl endovaskulär vs. offen-chirurgisch zu berücksichtigen. Ein Vergleich der Verfahren ist nur unter Berücksichtigung der Lokalisation möglich.