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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Morbidität der Bauchwand nach zytoreduktiver Chirurgie und HIPEC

Meeting Abstract

  • Florian Struller - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Ingmar Königsrainer - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Philipp Horvath - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Stefan Beckert - Universitätsklinik Tübingen, Allgemeine-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch218

doi: 10.3205/15dgch218, urn:nbn:de:0183-15dgch2186

Published: April 24, 2015

© 2015 Struller et al.
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Einleitung: Die Inzidenz der Bauchwandhernie ein Jahr nach medianer Laparotomie beträgt, entsprechend den Literaturangaben, ca. 20%. Da die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) wahrscheinlich einen negativen Einfluss auf die Wundheilung ausübt, untersuchten wir, ob sich die Inzidenz von Bauchwandhernien nach zytoreduktiver Chirurgie (CRS) und HIPEC erhöht.

Material und Methoden: Patienten des Comprehensive Cancer Center der Universitätsklinik Tübingen mit radiologischem Nachweis einer peritonealen Aussaat und welche einer CRS und HIPEC unterzogen wurden, wurden konsekutiv ausgewertet. Die klinischen Daten wurden retrospektiv analysiert.

Ergebnisse: 271 Patienten mit einem medianen Alter von 55 [17-76] wurden zwischen Mai 2010 und Mai zytoreduktiv in Kombination mit einer HIPEC operiert. Das mediane follow-up betrug 38 Monate [2-110]. Innerhalb dieses Zeitraums kam es zu 19 (7%) Bauchwandhernien sowie zu 11 (4%) Platzbäuchen. Die Hernierung trat im Medianen innerhalb von 3,7 Monaten [0,3-42] nach der Operation auf. Obwohl es in keinem der Fälle zu einer Inkarzeration kam, so wurde doch bei 12 Patienten die Hernie operativ versorgt. Ein Alter >70 sowie kardiopulmonale Komorbiditäten und ein postoperativer Platzbauch wurden als mutmaßliche Risikofaktoren für das Auftreten einer Bauchwandhernie angesehen. In der Cox multivariaten Analyse jedoch, stellte sich nur ein Alter >70 und der postoperative Platzbauch als unabhängige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Bauchwandhernie heraus.

Schlussfolgerung: Unsere Daten konnten zeigen, dass das Gesamtrisiko eine Bauchwandhernie nach medianer Laparotomie mit CRS und HIPEC zu erleiden nicht erhöht ist. Ältere Patienten und solche die einen postoperativen Platzbauch erlitten, haben ein erhöhtes Risiko eine Hernie im weiteren postoperativen Verlauf zu entwickeln.