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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Das abdominelle Rezidiv nach Diaphragmaresektion beim malignen Pleuramesotheliom

Meeting Abstract

  • Servet Bölükbas - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Selma Oguzhan - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Stefan Sponholz - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Moritz Schirren - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland
  • Joachim Schirren - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch172

doi: 10.3205/15dgch172, urn:nbn:de:0183-15dgch1725

Published: April 24, 2015

© 2015 Bölükbas et al.
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Einleitung: Beim malignen Pleuramesotheliom (MPM) wird in vielen Studien das abdominelle Rezidiv als Fernmetastasierung definiert. Jedoch grenzt das Abdomen nach einer Zwerchfellresektion direkt den Resektionsrändern an. Ziel dieser Studie war es daher einen möglich Einfluss einer Diaphragmaresektion auf das abdominelle Rezidiv zu untersuchen.

Material und Methoden: Einhundertdrei Therapie-naive Patienten mit histologisch nachgewiesenem MPM erhielten eine lungen-erhaltende Pleurektomie und eine adjuvante Chemotherapie (Cisplatin/Pemetrexed) in einer prospektiven, nicht-randomisierten Studie zwischen 2002 und 2012. Patienten mit inkompletten Resektion wurden ausgeschlossen und nur Patienten mit makroskopisch kompletter Resektion wurden in die weitere Analyse eingeschlossen.

Ergebnisse: Acht (11,3%) von 71 eingeschlossenen Patienten mit makroskopisch kompletter Resektion hatten ein abdominelles Rezidiv. Patienten mit vorausgegangener Diaphragmaresektion hatten öfter ein abdominelles Rezidiv (2,5% vs. 22,6%, P=0,018). Eine thorakle Lymphknotenmetastasierung war häufiger mit einem abdominellen Rezidiv vergesellschaftet (pN1-2: 33,3% vs. pN0: 5,6%, P=0,009). Das abdominelle Rezidiv zeigte keine Korrelation zum T-status, IMIG-Stadium, Histologie, Seite und Alter. Alle Patienten mit abdominellem Rezidiv erhielten eine Chemotherapie. Zwei von 8 Patienten bekamen eine abdominelle Debulking-Operation. Bei Patienten mit makroskopisch kompletter Resektion gab es in Bezug auf Langzeitüberleben (medianes Überleben 34 vs. 32 Monate) keinen signifikanten Unterschied egal ob sie ein abdominelles Rezidiv hatten oder nicht.

Schlussfolgerung: Sowohl ein Lokalrezidiv nach Diaphragmaresektion als auch ein transdiaphragmale Lypmhknotenmetastasierung können ursächlich für ein abdominelles Rezidiv sein. Jedoch scheinen die Patienten mit einem abdominellem Rezidiv keinen Überlebensnachteil zu haben, wenn sie nach einer lungen-erhaltenden radikalen Pleurektomie und Chemotherapie im Falle des abdominellen Rezidivs weiterhin therapiefähig bleiben.