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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Vasculäre Malformationen im Kindesalter

Meeting Abstract

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  • Uwe Hübner - Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Hamburg, Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch157

doi: 10.3205/15dgch157, urn:nbn:de:0183-15dgch1571

Published: April 24, 2015

© 2015 Hübner.
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Einleitung: Vasculäre Malformationen (VM) finden sich in nahezu allen Regionen des Körpers und zeigen sich als angeborene Fehlbildung von Gefäßstrukturen. Somit finden sich venöse, arterielle oder lymphatische Fehlbildungen, oft liegen auch Mischformen vor. Einige VM entwickeln sich aufgrund definierter Erbgänge und sind dann vasculärer Anteil umschriebener Syndrome wie z.B. dem Sturge-Weber-Syndrom oder dem Klippel-Trénaunay-Syndrom.

Die meisten Befunde entstehen vermutlich als spontane Mutationen mit einer Vielzahl von Erscheinungsbildern. Diese reichen von einer flächig segmentalen Hautbeteiligung (naevus flammeus) über große subcutane lymphatische Raumforderungen (Hygroma colli) bis hin zu seltenen herdförmigen Arrosionen von Knochengewebe. Klinische Bedeutung erlangen die VM vor allem als zunehmende Raumforderung mit entweder funktionellen oder kosmetischen Beeinträchtigungen im Kindesalter. Hämangiome zählen nicht zu den VM.

Material und Methoden: Die Diagnostik setzt interdisziplinäre Zusammenarbeit voraus und umfasst die Disziplinen Chirurgie, (interventionelle) Radiologie, Kinderdermatologie und Pathologie. Diagnostische tools sind vornehmlich die Dopplersonographie, die MRT-Angiographie und zum Teil auch die klassische Angiographie. Wichtig ist eine in der Differentialdiagnostik erfahrene Pathologie.

Therapie: Einige Befunde werden lediglich in ihrem Verlauf beobachtet oder symptomatisch behandelt (Klippel-Trénauay-Syndrom), bei anderen kommt eine Reihe verschiedener Interventionen zum Einsatz. Cutane und subcutane Befunde sind durch Lasertherapie zu bessern. Die zahlreichen in der pädiatrischen Dermatologie durchgeführten Farbstofflaser-Behandlungen bei Naevi flammei haben wir von dieser Darstellung ausgenommen.

Der Nd:YAG-Laser kommt in ausgewählten Fällen entweder transcutan, interstitiell oder intraluminal zur Anwendung. Die meisten anderen Malformationen benötigen eine chirurgische Resektion, die so vollständig wie möglich sein sollte. Große makrozystische lymphatische Malformationen können dagegen sklerosiert werden (z.B. OK 432). Bei nicht operablen Formen der VM kommt schließlich eine interventionell radiologische Sklerosierung in Betracht.

Ergebnisse: Wir berichten über unsere Erfahrungen mit vasculären Malformationen aus den letzten 5 Jahren. Darunter sind 59 Patienten mit operativer Resektion unterschiedlich ausgedehnter VM und 55 Patienten mit alleiniger oder ergänzender Nd:YAG Lasertherapie.

Die funktionellen und kosmetischen Ergebnisse sind sehr gut bis befriedigend. Laserbehandlungen erfordern stets wiederholte Behandlungen in Narkose und beanspruchen lange Behandlungszeiten. Oft resultieren nur Teilerfolge. Die Erfahrungen bezüglich radiologisch interventioneller Sklerosierungen beziehen sich auf Einzelfälle.

Komplikationen traten in Form von passageren Nervenläsionen (1 Fall), Wundheilungsstörungen und überschießender Narbenbildung auf.