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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Knotenqualität in der minimal-invasiven Chirurgie – Eine Vergleichsstudie zweier Knotentechniken

Meeting Abstract

  • Philipp Romero - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Maisha Mantel - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Felix Nickel - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Patrick Günther - Universitätsklinikum Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch156

doi: 10.3205/15dgch156, urn:nbn:de:0183-15dgch1564

Published: April 24, 2015

© 2015 Romero et al.
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Text

Einleitung: Intrakorporales Knoten (Intracorporeal knot tying, ICKT) in der minimal invasiven Chirurgie (minimal invasive surgery, MIS) spielt eine Schlüsselrolle in der Durchführung fortgeschrittener laparoskopischer Eingriffe wie z.B. der Antirefluxplastik. Selbst für erfahrenen Chirurgen stellt das Durchführen und Erlernen von intrakorporalem Knoten eine Herausforderung dar. Es ist bekannt dass die nötigen psychomotorischen Fähigkeiten sich in einem strukturierten Training an Pelvi-Trainingseinheiten verbessern. Bei der aktuellen Studie handelt es sich um ein Folgeprojekt der 2013 auf dem DGCH-Kongress in München vorgestellten und mit dem Posterpreis der DGKCH versehenen MIS Studie zum intrakorporalen Knoten. Erfasst wurden die Qualität des Knotens und der Durchführung, die Zeit und die Präzision beim ICKT. Diese vier objektivierbaren Parameter sind leicht zu erheben, können in ICKT Trainingsprogrammen oder dem persönlichen Progress im Lernprozess eingesetzt werden und sind auf weitere Studienmodelle übertragbar. Ziel unserer aktuellen Studie ist es zwei ICKT-Techniken in Bezug auf eine Naht „unter Spannung“ miteinander zu vergleichen. Es wird der klassische Kreuzknoten mit dem intrakorporal geknüpften Rutschknoten verglichen.

Material und Methoden: Die Studie erfolgt ausschließlich am Pelvitrainer. Verglichen wird der klassische Kreuzknoten mit dem intrakorporal geknüpften Rutschknoten in drei Gruppen mit unterschiedlichem Erfahrungslevel. Die Probanden der 3 Gruppen führen ein 3 stündiges Hands-on Training durch. Als Variablen werden die Zeit, die Präzision und die Qualität der Durchführung und des Knotens jeweils vor und nach dem Training erfasst. Pro Knotenart werden an den Messpunkten jeweils alle Variablen an 3 Knoten ausgewertet. Mit welcher Knotenart der Proband beginnt wird randomisiert. Alle Probanden bekommen zusätzlich vor dem ICKT ein exemplarisches Video der genauen Durchführung des entsprechenden Knoten vorgeführt.

  • Gruppeneinteilung: Fachärzte (Gruppe 1); Assistenzärzte in Weiterbildung (Gruppe 2); Medizinstudenten ohne MIS Erfahrung (Gruppe 3)
  • Nahtmaterial: Ethibond (Ethicon) 3/0, Excel, RB 1, 17 mm, 1/2c, Länge 12 cm
  • Nahtunterlage: Silikon-Unterlage, iSurgicalPad (isurgicals). Durch eine definierte „Wundranddehiszens“ wird bei der Adaptation Spannung auf den Knoten erzeugt.
  • Zeit: Beginn mit dem Aufheben der Nadel, Stopp nach zuziehen des 3. Knotenwurfes in Minuten
  • Präzision: Abweichung des Ein- und Ausstichs von der Markierung in mm
  • Knotenqualität: validierte Checkliste mit 5 Punkte Score
  • Qualität der Durchführung: validierte Checkliste mit 23 Punkte Score

Ergebnisse: Die Datenerhebung erfolgt über den Zeitpunkt der Abstracteinreichung hinaus und wird am 132. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie komplettiert vorgestellt und diskutiert.

Schlussfolgerung: Trainingszentren für Minimal- invasive Chirurgie mit validierten Trainingsprogrammen für Chirurgen und Medizin- Studenten in der Ausbildung zum Erlernen intrakorporaler Nahttechniken am Modell sind im Ausland bereits etabliert und sollten auch in Deutschland Grundlage in der Fortbildung von Chirurgen sein. Die Ergebnisse der aktuellen MIS Studie können in der Weiterentwicklung der laparoskopischen Ausbildung für unterschiedliche Ausbildungsstände eingesetzt werden.