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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Modifizierte OP-Technik bei Kindern mit Craniosynostosen durch Piezoosteotomie und Verwendung von resorbierbaren Plattenosteosynthesen

Meeting Abstract

  • Thomas Freiman - Universitätsklinikum Frankfurt, Neurochirurgische Klinik, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Anika Noack - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Neurochirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Volker Seifert - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Neurochirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Gerhard Marquardt - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Neurochirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Felix Koch - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Constantin Landes - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Robert Sader - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch149

doi: 10.3205/15dgch149, urn:nbn:de:0183-15dgch1498

Published: April 24, 2015

© 2015 Freiman et al.
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Einleitung: Craniosynosten führen über den vorzeitigen Verschluss von Schädelnähten zu massiven Verformungen des Kopfes und werden meist im ersten Lebensjahr diagnostiziert. Meist ist die Metopica-, Sagittal-, oder Koronarnaht betroffen. Die bisherige Technik beinhaltete ausgedehnte osteoklastische Trepanationen mit Fixierung der re-modellierten Knochenplatten durch Metall-Schrauben-Platten-Osteosynthesen oder Nähten.

Material und Methoden: Alle untersuchten Kinder waren zwischen 9 und 15 Monate alt. Die klassische OP-Technik wurde durch Verwendung von piezoelektrischen Osteotomen und resorbierbaren Pin-Platten-Osteosynthesen (Poly-D-L-Laktid, PDLLA) verändert. In der Operation wurden synostosierte Schädelnähte osteoklastisch exzidiert, die benachbarten Schädelknochen wurden inzidiert und mittels Piezoosteotom eingekerbt. Bei Verschluss der Metopicanaht wurde ein frontoorbitales Advancement mittels Piezoosteotomie durchgeführt. Bei temporaler Engstellung wurde nur bis zur intakten Temporalnaht osteotomiert.

Ergebnisse: Durch Piezosteotomie und Verwendung von PDLLA-Pin-Platten konnte die Größe der Fläche der osteoklastischen Trepanation verringert werden und es mußte auch bei temporaler Engstellung keine temporale Osteotomie durchgeführt werden. Das frontoorbitale Advancement konnte mit dem Piezoosteotom schneller als mit dem herkömmlichen Hammer-Meißel-System/Kraniotom durchgeführt werden. Der den exzidierten Schädelnähten benachbarte Knochen konnte schnell langstreckig eingekerbt, re-modelliert und durch die resorbierbaren PDLLA-Platten fixiert werden.

Schlussfolgerung: Durch Verwendung des Piezoosteotoms und Einkerben des Schädelknochens konnte der Anteil der osteoklastischen Trepanation verkleinert werden. Durch Einkerben des Schädelinnenknochens konnte die Re-Modellierung besser durchgeführt werden und die Verwendung eines resorbierbaren Platten-Osteosynthesesystems verhinderte eine Verformung des Schädels durch Knochenwachstum.