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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Evaluation des Einflusses eines octenidinhaltigen Hydrogels auf die postoperative Wundheilung und Narbenbildung nach Mammareduktionsplastik

Meeting Abstract

  • Johannes Matiasek - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Lukas Unger - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Philip Kienzl - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Christoph Grill - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Rene Draxler - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Harald Beck - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Najib Chichakli - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Rupert Koller - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch142

doi: 10.3205/15dgch142, urn:nbn:de:0183-15dgch1425

Published: April 24, 2015

© 2015 Matiasek et al.
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Text

Einleitung: Der Wirkstoff Octenidin kommt in der chirurgischen Klinik in Form eines weit verbreiteten Antiseptikums mit einem besonders guten Biokompatibilitätsindex zum Einsatz. Ein positiver Einfluss auf die Wundheilung wurde bereits in einigen Studien gezeigt, andererseits gibt es Hinweise, dass die feuchte Wundtherapie positive Auswirkungen auf die Narbenqualität haben könnte. Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob durch die direkt postoperative Anwendung eines octenidinhaltigen Hydrogels nach Mammareduktionsplastik die Anzahl der Wundheilungsstörungen reduziert und die Narbenbildung positiv beeinflusst werden kann.

Material und Methoden: In diese prospektiv, randomisiert kontrollierte Interventionsstudie wurden Patientinnen, die sich auf Grund einer Mammahypertrophie einer Mammareduktionsplastik an unserer Abteilung unterzogen, eingeschlossen. Es wurden alle Patientinnen nach derselben Operationsmethode operiert (modifiziert n. Hall-Findlay, mediokranialer Stiel). Jede Patientin erhielt unmittelbar postoperativ sowohl den Verband der Studiengruppe (octenilin® Wundgel), sowie den Verband der Kontrollgruppe (trockener Verband mittels Omnistrip®), wodurch ein intraindividueller Vergleich möglich wurde. Evaluiert wurden zum einen die Wundheilung bis zur vollständigen Abheilung, zum anderen die Narbenbildung nach zwei Wochen, 3 und 6 Monaten. Die Narbenevaluation erfolgte durch Messungen der Hautelastizität, des Fettgehalts an der Hautoberfläche, des transepidermalen Wasserverlusts, der Hautfeuchte, des Erythemwertes, sowie des Pigmentierungsgrades mittels Spezialsonden. Zusätzlich wurden die Narben mittels Vancouver Scar Scale beurteilt.

Ergebnisse: Wundheilungsstörungen traten vermehrt in der Kontrollgruppe auf. Die Narbenevaluation an den Tagen 14, 90 und 180 ergab eine signifikant höhere Hautelastizität und signifikant geringeren transepidermalen Wasserverlust in der Studiengruppe. Fettgehalt an der Hautoberfläche und Hautfeuchte zeigten ebenso höhere Werte in der Studiengruppe. Die Auswertung des Vancouver Scar Scale (VSS) zeigte am Tag 90 und 180 eine signifikant bessere Narbenbildung im Bereich der Studiengruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Weiters konnten Unterschiede zwischen den vertikalen und horizontalen Narben festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Durch die unmittelbar postoperative Anwendung des octenidinhaltigen Hydrogels nach Mammareduktionsplastik traten weniger Wundheilungsstörungen auf und es zeigte sich eine signifikant verbesserte Narbenbildung im direkten intraindividuellen Vergleich zur Standardtherapie.