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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Kumulative Dissertation in der Handchirurgie: Online-Umfrage zur Versorgungsrealität von Beugesehnenverletzungen der Hand und Auswertung klinischer Ergebnisse nach 4-Strangnaht

Meeting Abstract

  • Johannes Strolla - LMU, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Christine Sophie Hagen - LMU, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo E. Giunta - LMU, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - LMU, Handchirurgie, Plastische Chirurgie und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch114

doi: 10.3205/15dgch114, urn:nbn:de:0183-15dgch1141

Published: April 24, 2015

© 2015 Strolla et al.
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Outline

Text

Einleitung: Die Einführung von stabileren Mehrstrangnähten hat die Hoffnung auf bessere klinische Ergebnisse nach Beugesehnenverletzungen durch die Möglichkeit der aktiven Nachbehandlung geweckt.

Im ersten Teil der Arbeit führen wir eine bundesweite Online-Umfrage zum Thema „Beugesehnenverletzung“ durch. Diese soll einen Überblick über die aktuell eingesetzten Nahttechniken, sowie die verwendeten Nachbehandlungsschemata einer isolierten Zone-2-Verletzung geben.

Im zweiten Teil Analysieren wir unsere eigenen klinischen Ergebnisse nach Beugesehnennaht. Wir haben vor 3 Jahren ein Behandlungsschema eingeführt, welches die Versorgung und Nachbehandlung von Beugesehnenrupturen mittels 4-Strangnaht beinhaltet. Je nach Compliance des Patienten und Stabilität der Naht wird eine aktive oder passive Nachsorge durchgeführt.

Ziel der Studie ist es, die aktuelle Versorgungsrealität von Beugesehnennähten in Deutschland zu erfassen und das Outcome nach 4-Strangnaht retrospektiv zu analysieren.

Material und Methoden: Die deutschlandweite Online-Umfrage wird anhand eines Online-Fragebogens, der an alle Mitglieder der DGH und der DGPRAEC geschickt wird, durchgeführt. Im Mittelpunkt der Umfrage stehen dabei die Art und Weise der Beugesehnennaht, sowie die Frage nach handtherapeutischer Nachbehandlung.

Die klinische Nachuntersuchung soll an 20 Patienten, die eine Verletzung der Beugesehnen in Zone 2 aufwiesen, in retrospektiver Weise durchgeführt werden. Die Studienteilnehmer wurden allesamt mittels modifizierter Kirchmeyer-Kessler 4- Strangnaht (Ethibond 3-0) sowie einer zirkulären Adaptationsnaht (PDS 5-0) versorgt. Im Anschluss erfolgte ab dem 3. Postoperativen Tag eine aktive oder passive Nachbehandlung (nach Ermessen des Operateurs). Wir werden nach 12 Wochen, 6 Monaten und 1 Jahr postoperativ den DASH-, TAM- und Strickland Score erheben, sowie die Grobkraft als auch den Spitzfingergriff messen.

Ergebnisse: Zum momentanen Stand der retrospektiven Analyse können wir bereits sagen, dass der intraoperative Aufwand bei 4-Strangnaht gegenüber der 2-Strangnaht größer ist. Im TAM- und Strickland Score erreichte der Großteil der nach 3 Monaten untersuchten Patienten ein gutes Resultat. Patienten, welche 1 Jahr postoperativ untersucht worden sind, erreichten meist „exzellente“ Ergebnisse. Bisher gelangten allerdings – meist aufgrund mangelnder Compliance – nur 2 Patienten in die Gruppe des aktiven Nachbehandlungsschemas. In dieser Gruppe trat die einzige Re-Ruptur auf.

Schlussfolgerung: Die bisherigen Behandlungen von Beugesehnenverletzungen mittels 4-Strangnaht zeigen, dass durch ein konsequentes Nachbehandlungsschema weitgehend gute bis exzellente Ergebnisse erzielt werden können. Aufgrund unseres sehr defensiven Behandlungsprotokolls wurden nur zwei Patienten aktiv nachbehandelt. Einer der beiden erlitt die einzige Re-Ruptur. Die Aussagekraft bezüglich der aktiven Nachbehandlung ist somit eingeschränkt. Die Online-Umfrage ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen. Ergebnisse liegen aber bis Ende Dezember vor.