gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Ergebnisse nach Pankreassegmentresektion (zentraler Pankreatektomie) und Enukleation als alternative Resektionsverfahren – Ein Vergleich

Meeting Abstract

  • Marius Distler - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Steffen Wolk - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Stephan Kersting - RKK Klinikum - St. Josefskrankenhaus, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch110

doi: 10.3205/15dgch110, urn:nbn:de:0183-15dgch1103

Published: April 24, 2015

© 2015 Distler et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Enukleation (PE) von Pankreasraumforderungen sowie die zentrale Pankreasresektion (CP) sind seltene Resektionsverfahren. Vergleichende Daten mit anderen Techniken sind limitiert. Insbesondere für kleine und/oder benigne Pankreasläsionen stellen die PE oder die CP eine gute Therapieoption dar. Ziel dieses retrospektiven Vergleichs war die Analyse der Morbidität der beiden Eingriffe, vor allem das Auftreten einer klinisch relevanten postoperativen Pankreasfistel (POPF).

Material und Methoden: Zwischen 12/1996 und 11/2013 führten wir an unserer Klinik insgesamt 1153 Pankreasresektionen durch, davon PE n=17 und CP n=26. Indikationen für eine PE oder CP waren 50% zystische Tumore, 31% maligne Tumore, neuroendokrine Tumore 12% und chronische Pankreatitis 7%. Die Einteilung der Pankreasfisteln erfolgte nach ISGPF Kriterien. Eine univariate Analyse zur Detektion von Risikofaktoren für die Entstehung einer POPF wurde durchgeführt.

Ergebnisse: Die Morbidität nach CP oder PE ist vergleichbar (CP 81 % vs. PE 82 %). Die Mortalität betrug insgesamt 0%. Eine häufige Komplikation war die Formation einer POPF (CP 73 % vs. PE 71 %). Die Rate klinisch relevanter POPF (Grad B/C) war vergleichbar (CP 27 % vs. PE 35 %), wobei nach CP signifikant mehr Typ C Fisteln (15 %) auftraten und nach PE nur Typ B Fisteln (35 %). Die univariate Analyse zeigte, dass ein BMI >30 m/kg2 ein unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung einer Pankreasfistel nach CP ist.

Schlussfolgerung: PE und CP stellen eine therapeutische Option für ein selektives Patientengut dar. Die Morbidität der Eingriffe wird hauptsächlich durch das Auftreten einer POPF geprägt. Die POPF Raten nach CP und PE sind vergleichbar mit denen nach Pankreaslinksresektion. Insbesondere bei einer CP ist die Entstehung einer POPF zu beachten, da durch die Aktivierung von Pankreasenzymen schwerwiegende Komplikationen auftreten können.