gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Der laparoskopische Roux-Y-Magenbypass als Revisionsoperation nach primärer Sleevegastrektomie – Indikation und Outcome

Meeting Abstract

  • Daniel Gärtner - Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
  • Alexander Ernst - Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
  • Axel Schöttler - Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
  • Katharina Fedtke - Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland
  • Matthias Blüher - Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Endokrinologie und Nephrologie, Leipzig, Deutschland
  • Michael R. Schön - Klinikum Karlsruhe, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Karlsruhe, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch101

doi: 10.3205/15dgch101, urn:nbn:de:0183-15dgch1012

Published: April 24, 2015

© 2015 Gärtner et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Sleevegastrektomie (LSG) findet seit Jahren zunehmend Verbreitung in der Therapie der morbiden Adipositas. In erfahrenen Händen stellt sie eine sichere und effektive OP-Methode dar. Dennoch besteht für einen gewissen Anteil im weiteren Verlauf die Notwendigkeit zur Revisions- bzw. Redo-Operation aufgrund von Nebenwirkungen oder Komplikationen. Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation des laparoskopischen Roux-Y-Magenbypasses (LRYGB) als Redo-Operation bei kompliziertem Verlauf nach LSG.

Material und Methoden: Von 01/2012 bis 09/2014 wurden in unserem Adipositaszentrum bei 15 Patienten Umwandlungsoperationen von primärer LSG zum LRYGB durchgeführt. 13 Patienten waren weiblich. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Umwandlungsoperation median 44 ±11 Jahre alt, 169 ± 8 cm groß und 89 ± 16kg schwer. Der mediane BMI betrug 34 ± 5 kg/m² zum Zeitpunkt der Redooperation.

Untersucht wurden die Redo-Indikation und präoperativen Befunde sowie die intra- und postoperativen Komplikationen und das Outcome. Die Operationsverläufe und die Komplikationsrate wurden mit den primären LRYGB (n=73) sowie mit den LRYGB als Redo nach Magenband (LAGB) (n=6) des gleichen Zeitraums verglichen.

Ergebnisse: Die Umwandlungsoperationen erfolgten median 21 ± 19 Monaten nach der LSG. Die Indikationen waren therapieresistente Refluxbeschwerden (n=10) und Stenosen mit (n=3) und ohne Refluxbeschwerden (n=2). Die Indikation zum Redo-LRYGB aufgrund nicht ausreichender Gewichtsreduktion oder eines Wiederanstieg des Gewichtes nach erfolgreicher Gewichtsreduktion wurden in keinem Fall gestellt. Die Operationszeit der Redo-LRYGB war mit median 141 ± 23 Minuten im Vergleich zu den primären LRYGB (95 ± 25 Minuten) länger. Alle Redooperationen erfolgten laparosokopisch. Bei 14 von 15 (93%) Redoeingriffen erfolgten ein oder mehrere simultane Eingriffe (Tabelle 1 [Tab. 1]). Bei den primären LRYGB wurden in 19 Fällen (26%) simultane Eingriffe. Im postoperativen Verlauf der Redo-Operationen wurden keine Insuffizienzen der Gastrojejunostomie oder der Roux-Y-Anastomose und keine Mortalität beobachtet. Die Rate revisionspflichtiger Komplikationen nach Redo-Magenbypass lag nicht höher als bei den Primäreingriffen oder den Umwandlungen nach LAGB (0% vs. 2,7% vs. 0%). Der stationäre Aufenthalt lag median bei 7 ± 1,9 Tagen. Durch die Redo-Operationen konnten die Stenose- und/oder Refluxproblematik bei allen Patienten kontrolliert werden. Nach einem medianen Follow-up von 13 ± 9,5 Monaten wurde eine Reduktion des medianen BMI auf 29 ± 5 kg/m² beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Umwandlung zum LRYGB nach primärer LSG bietet eine sichere und effektive Methode zur Behandlung von Komplikationen nach LSG wie Stenosen und Refluxproblemen. Die Morbidität und Mortalität ist bei diesen Redo-Eingriffen im Vergleich zu primären LRYGB nicht erhöht. Ein moderater weiterer Gewichtsverlust wurde im frühpostoperativen Verlauf nach der Redo-Operation beobachtet.