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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Auswirkung von Oxaliplatin-basierter Chemotherapie auf die dynamische Leberfunktion

Meeting Abstract

  • Jan Bednarsch - Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Maximilian Jara - Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Maciej Malinowski - Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Johann Pratschke - Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Martin Stockmann - Charité Universitätsmedizin Berlin, Allg.-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch087

doi: 10.3205/15dgch087, urn:nbn:de:0183-15dgch0871

Published: April 24, 2015

© 2015 Bednarsch et al.
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Text

Einleitung: Die Applikation von neo-adjuvanter Chemotherapie vor Leberteilresektionen führt zu spezifischen Parenchymveränderungen und ist mit einer erhöhten perioperativen Morbidität und Mortalität assoziiert. Diese hepatischen Veränderungen verbleiben meist ohne klinische Symptome oder fassbare Laborveränderungen, sodass bisher keine geeigneten Testverfahren zur Detektion und Quantifizieren der funktionellen Einschränkungen in der klinischen Praxis implementiert sind.

Material und Methoden: Wir führten eine prospektive Studie mit 12 Patienten mit Kolorektalen Karzinom im UICC Stadium II bis III durch, die nach chirurgische Therapie eine adjuvanten FOLFOX-4, FOLFOX-6 bzw. XELOX Therapie erhielten. Vor Applikation des ersten Chemotherapiezyklus erhielten alle Patienten ein ausführliches Leberfunktionsassessment bestehend aus LiMAx-Test, ICG-PDR-Test und laborchemischen Leberwerten. Bestehende Lebermetastasen wurden anhand der Analyse der präoperativen Staging-CTs ausgeschlossen. Nach Beendigung erhielten alle Patienten das gleiche Leberfunktionsassessment binnen einer Woche sowie nach einer Follow-UP Periode von 4 bzw. 8 Wochen.

Ergebnisse: Vergleich der prä- und post-Chemotherapie Testresultate zeigte einen signifikanten Abfall der maximalen enzymatischen Leberfunktion (LiMAx) auf 73.5% ± 18.8% (p=0.005) sowie der ICG-PDR auf 78.2% ± 24.7% (p=0.012). Eine Analyse der anschließenden Regeneration zeigt starke Unterschiede zwischen den Patienten. Nichtsdestotrotz stellte die Majorität der Patienten ihre individuelle Leberfunktionskapazität nach 8 Wochen Follow-UP wieder her. Laborchemischer Leberwerte zeigten keine klinisch verwertbaren Änderungen während der Studienzeit.

Schlussfolgerung: Die Reduzierung der dynamischen Leberfunktion nach oxaliplatin-basierter Chemotherapie kann mit dynamischen Leberfunktionstests detektiert werden. Ebenso kann die im Anschluss einsetzende individuelle Regeneration mit Hilfe des LiMAx-Tests quantitativ erfasst werden. Die Ergebnisse suggerieren den Einsatz von dynamischen Leberfunktionstests zur Bestimmung des optimalen Chemotherapie-freien Intervalls vor Leberteilresektionen.

Tabelle 1 [Tab. 1]; Abbildung 1 [Abb. 1]