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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Pfortaderrekonstruktion mittels bovinem Perikard-Patch in der Pankreaschirurgie – Eine chirurgische Anleitung und erste Erfahrungen in einem Zentrum

Meeting Abstract

  • Maximilian Jara - Charité- Universitätsmedizin Berlin- Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Maciej Malinowski - Charité- Universitätsmedizin Berlin- Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Marcus Bahra - Charité- Universitätsmedizin Berlin- Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Johann Pratschke - Charité- Universitätsmedizin Berlin- Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Gero Puhl - Charité- Universitätsmedizin Berlin- Campus Virchow Klinikum, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch070

doi: 10.3205/15dgch070, urn:nbn:de:0183-15dgch0704

Published: April 24, 2015

© 2015 Jara et al.
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Einleitung: Für Patienten mit periampullären Pankreastumoren stellt die totale Pankreatikoduodenektomie die einzige kurative Behandlungsoption dar. Die unmittelbare Nähe des Tumors zu Anteilen des mesenterico-portalen Venestammes erfordert häufig eine en bloc Resektion betroffener Gefäße. Die sich daraus ergebenden Gefäßdefekte können primär re-anastomisiert (End-zu-End Anastomose oder laterale Raffung) oder mittels Interponaten gedeckt werden. Die Verwendung von verschiedenen venösen Allotransplantaten und alloplastisches Material werden in der Literatur zur Defektdeckung beschrieben. Doch zeigen sich bei deren Verwendung zum einen mögliche Komplikationen an der Entnahmestelle, zum anderen scheinen synthetische Produkte das Auftreten von postoperativen Thrombosen zu begünstigen. Bovine Perikard-Patches (Abbildung 1 [Abb. 1]) finden seit Jahren Anwendung zur Versorgung von arteriellen Gefäßdefekten, im speziellen der A. carotis und A. femoralis communis.

Material und Methoden: Wir führten eine Literaturrecherche durch (MEDLINE), um Methoden zur abdominellen venösen Rekonstruktion im Rahmen von erweiterten Pankreasresektionen zu überblicken. Weiterhin analysierten wir klinische Daten von 4 Patienten, welche im Rahmen eines erweiterten Pankreaseingriffes eine Rekonstruktion der Pfortader mittels bovinem Perikard (Vascu-Guard®) benötigten.

Ergebnisse: Basierend auf der Literaturrecherche stellen autologe Venen – hierunter ist die V. Jugularis Interna die populärste – die häufigste Form für eine segmentale Pfortader-Rekonstruktion dar. In unserem Zentrum wurde bei 4 Patienten, welche im Rahmen einer erweiterten Pankreasresektion einen segmentalen Pfortader-Ersatz benötigten, dieser mit bovinem Perikard durchgeführt. Alle Patienten erholten sich postoperative und es zeigte sich weder im postoperativen Verlauf noch in schnittbildgebenden Untersuchungen nach im Median 199 (Spannweite 102-145) Tagen vaskuläre Komplikationen wie Thrombosen oder Strikturen.

Schlussfolgerung: Unseren Erfahrungen zeigen, dass die Verwendung von bovinem Perikard zur Pfortader-Rekonstruktion eine individuelle und größenangepasste Methode darstellt. Auch wenn diese ersten Resultate in 4 Patienten vielversprechend sind, werden Daten aus prospektive Studien benötigt, welche die Offenheitsrate von bovinem Perikard, autologen und synthetischen Interponaten darlegen.