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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Ergebnisse nach Pankreasresektion für Zystische Neoplasien des Pankreas – Gibt es Besonderheiten?

Meeting Abstract

  • Marius Distler - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Carolin Zimmermann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch069

doi: 10.3205/15dgch069, urn:nbn:de:0183-15dgch0699

Published: April 24, 2015

© 2015 Distler et al.
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Einleitung: Durch die steigende Inzidenz und häufige Zufallsbefunde gewinnen zystische Neoplasien des Pankreas (ZNP) zunehmend an klinischer Bedeutung. Die häufigsten ZNP sind: die intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie (IPMN), die muzinös-zystische Neoplasie (MCN), die serös mikrozystische Neoplasie (SCN) und die solid-pseudopapillären Neoplasie (SPN). Operationsindikationen bestehen für IPMN, MCN und SPN. Die Prognose von ZNP ist generell besser als die des duktalen Adenokarzinoms des Pankreas (PDAC).

Material und Methoden: In einer retrospektiven Auswertung der zwischen 10/1993 bis 12/2013 resezierten zystischen Pankreastumore sollte die Verteilung der Tumorentitäten sowie der Anteil maligner zystischer Befunde bestimmt werden. Des Weiteren erfolgten eine Analyse der perioperativen Morbidität und Mortalität sowie ein Vergleich mit Ergebnissen nach Pankreasresektion für ein PDAC.

Ergebnisse: Im o.g. Zeitraum wurden insgesamt 219 Patienten mit ZNP reseziert (n=123 IPMN, n=66 SCN, n=24 MCN, n= 6 SPN). Von diesen Befunden wurden n=110 (50%) als benigne Neoplasien, n=25 (11%) als Borderline und n=84 (39%) als maligne Neoplasien klassifiziert. Folgende operativen Eingriffe wurden durchgeführt: Whipple/PPPD n= 129, Pankreaslinksresektionen n=67, Enukleationen oder Pankreassegmentresektionen n=23. Die Gesamtmorbidität betrug 53,1% bei einer Mortalität von 4,3%. Eine klinisch relevante Pankreasfistel (Grad B/C) trat in 18,6% der Fälle (Kopf-, Segment- und Linksresektionen zusammen) auf. Die Fistelrate der Segmentresektionen war höher und mit einem höheren Schweregrad im Vergleich zu den Linksresektionen. Im Vergleich dazu traten Grad B/C Fisteln nach Pankreasresektion für PDAC in 12,3% auf (p<0.05).

Schlussfolgerung: Die Gesamtmorbidität und Mortalität nach Pankreasresektion für zystische Pankreastumore ist vergleichbar mit der nach OP für ein PDAC. Jedoch zeigen Patienten nach Pankreasresektion für eine ZNP eine signifikant höhere Rate an klinisch relevanten Pankreasfisteln. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Abwägung der OP Indikation für ZNP vorzunehmen.