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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Langzeitergebnisse für das Rektumkarzinom aktuell identisch mit denen des Kolonkarzinoms – ein Fazit aus 30 Jahren Tumordokumentation

Meeting Abstract

  • Sigmar Stelzner - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Jörn Fischer - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Gunter Hellmich - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Thomas Jackisch - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Eric Puffer - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Institut für Pathologie, Dresden, Deutschland
  • Jörg Zimmer - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Abteilung für Strahlentherapie, Dresden, Deutschland
  • Dorothea Bleyl - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, I. Medizinische Klinik, Dresden, Deutschland
  • Thomas Kittner - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Radiologische Klinik, Dresden, Deutschland
  • Helmut Witzigmann - Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch062

doi: 10.3205/15dgch062, urn:nbn:de:0183-15dgch0628

Published: April 24, 2015

© 2015 Stelzner et al.
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Einleitung: Die Prognose des Rektumkarzinoms wurde in den vergangenen Jahrzehnten immer schlechter eingeschätzt als die des Kolonkarzinoms. Demgegenüber stehen intensive therapeutische Bemühungen zur Verbesserung der Ergebnisse beim Rektumkarzinom, insbesondere die Einführung der totalen mesorektalen Exzision (TME), der neoadjuvanten Therapie und einer standardisierten Bildgebung. Bei der Behandlung des Kolonkarzinoms führten das Konzept der kompletten mesokolischen Exzision (CME) und adjuvante Therapiestrategien ebenfalls zu einer Erhöhung der Heilungsrate. Wir untersuchten die krebsspezifische 5 Jahres-Überlebensrate im zeitlichen Trend.

Material und Methoden: In der chirurgischen Klinik des Krankenhauses Dresden-Friedrichstadt wurden von 1981 bis 2011 3.355 konsekutive Patienten wegen eines Adenokarzinoms des Kolons oder Rektums behandelt, dokumentiert und nachbeobachtet. Für die Analyse wurden lediglich R0 resezierte Patienten im UICC Stadium II und III nach Ausschluss der Hospitalletalität ausgewählt. Zur Auswertung gelangten somit 995 Patienten mit Kolonkarzinom und 726 Patienten mit Rektumkarzinom. Ein komplettes Follow-up über 5 Jahre lag für 97,6 % der überlebenden Patienten vor, über 10 Jahre für 94,9 %.

Ergebnisse: Die krebsspezifische Überlebensrate verbesserte sich für Kolonkarzinome von 65,0 % im Zeitraum 1981 bis 1986 auf 88,4 % im Zeitraum 2007 – 2011. Für Rektumkarzinome betrugen diese Raten 53,4 % im ersten Zeitintervall und 90,2 % im zweiten Zeitintervall. Parallel dazu fiel die Rate an Lokalrezidiven ohne Fernmetastasen beim Rektumkarzinom von 34,1 % auf 2,1 %. In der Dekade 2002 – 2011 waren die krebsspezifischen 5-Jahres Überlebensraten für beide Tumorlokalisationen in den genannten Stadien gleich (88,6 % Rektumkarzinom versus 86,7 % Kolonkarzinom (p = 0,409)).

Schlussfolgerung: Die konsequente Umsetzung moderner Behandlungsstratgien beim Rektum- und Kolonkarzinom hat zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse geführt. Wir konnten nachweisen, dass die Implementierung embryonal basierter Operationskonzepte gepaart mit neoadjuvanten und adjuvanten Therapiestrategieen identische Überlebensraten für das Rektumkarzinom und das Kolonkarzinom erzielt.