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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die Computertomographie bei kolorektalen Lebermetastasen – Good versus Bad-CT

Meeting Abstract

  • Gregor Stavrou - Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Mohammad Fard-Aghaie - Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Maximilian Jusufi - Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Robert Jenner - Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Martin Zeile - Asklepios Klinik Barmbek, Radiologie und Neuroradiologie, Hamburg, Deutschland
  • Karl Oldhafer - Asklepios Klinik Barmbek, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch044

doi: 10.3205/15dgch044, urn:nbn:de:0183-15dgch0447

Published: April 24, 2015

© 2015 Stavrou et al.
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Text

Einleitung: Die chirurgische Behandlung kolorektaler Lebermetastasen umfasst den größten Anteil der Chirurgie der Leber. Es bestehen genügend Daten, die eine Behandlung in einem Leberzentrum als prognostisch günstig beschreiben. Unserer Ansicht nach, spielt nicht nur die chirurgische Therapie an sich eine wichtige Rolle, sondern die suffiziente präoperative Diagnostik und Planung ist von entscheidender Bedeutung. Hierfür entsteht nun die wichtige Frage: Ist eine auswärtige Diagnostik (z.B. ein Computertomogramm (CT) ausreichend?

Innerhalb unserer prospektiv geführten Datenbank überprüften wir die Daten derjenigen Patienten die sowohl ein auswärtiges als auch ein in unserem Hause durchgeführtes CT erhielten. Dabei legten wir ein Augenmerk auf die in unserer CT-Untersuchung neu-diagnostizierten Metastasen, die eine Änderung der Therapie hervorriefen. Die Frage, welche diese Studie beantworten soll: In wie fern verändert sich die die Therapie des Patienten durch die erneute CT-Untersuchung?

Material und Methoden: Alle Patienten, die sowohl ein präoperatives, auswärtiges und ein in unserer Klinik durchgeführtes CT (Kontrastmittelgestütztes multislice Spiral-CT/Triphasisch) erhielten, wurden evaluiert. In die Studie wurden nach der Datenerhebung 40 Patienten eingeschlossen. Die CTs wurden erneut, blind durch einen unserer hepatobiliären Chirurgen und einen Radiologen begutachtet. Es wurde die Frage nach der Anzahl, Dignität und Resektabilität gestellt.

Ergebnisse: Bei 15 von 40, dies entspricht 37,5% der Fälle, wurden durch das in unserem Leberzentrum erneut durchgeführte CT mehr Metastasen dargestellt. Von diesen Patienten, führte in 27% der Fälle das neue CT zu einer Veränderung der operativen Planung bis hin zur Irresektabiliät bei bilobärer Metastasierung.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine regelhaft ambulant durchgeführte CT-Untersuchung nicht für eine gute präoperative Planung einer Therapie kolorektaler Metastasen ausreicht. In 37,5% der Fälle wurden durch ein speziell durchgeführtes CT weitere Metastasen gefunden und in 27% dieser Fälle führte dies zu einer erheblichen Veränderung der geplanten Operation (change of protocol). Patienten die zugewiesen werden, benötigen eine erneute Untersuchung (z.B. CT, MRT oder Kontrastmittelsonografie). Diese Daten machen deutlich, dass die Behandlung der kolorektalen Lebermetastasen ein Leberzentrum erforderlich macht. Weiterhin weist die vorliegende Studie darauf hin, dass eine Hinwendung zu sogenannten Tumorzentren in Deutschland notwendig sein könnte.