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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die abdominoperineale Rektumamputation im Rahmen multidisziplinärer Eingriffe bei fortgeschrittenen Vulvakarzinomen – eine single center Analyse

Meeting Abstract

  • Sabine Hannes - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Alexander Reinisch - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Wolf Otto Bechstein - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Nils Habbe - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch041

doi: 10.3205/15dgch041, urn:nbn:de:0183-15dgch0412

Published: April 24, 2015

© 2015 Hannes et al.
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Text

Einleitung: Das Vulvakarzinom stellt die vierthäufigste gynäkologische Tumorentität und damit insgesamt eine seltene Tumorerkrankung dar. Bei ausgedehnten Befunden und Rezidiven ist die hintere Exenteration mit bilateraler inguinaler Lymphadenektomie die einzige potentiell kurative Therapieoption und erlaubt in der palliativen Situation eine lokale Kontrolle der zumeist verstümmelnd wachsenden Tumore.

Material und Methoden: Patientenakten und OP-Berichte aller Patientinnen, die sich zwischen Januar 2003 und Dezember 2013 elektiv eine Rektumamputation im Rahmen eines multidisziplinären Eingriffs bei fortgeschrittenem Vulvakarzinom erhielten, wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Bei 7 Patientinnen wurde eine Rektumamputation zusammen mit einer beidseitigen inguinalen Lymphadenektomie bei fortgeschrittenem Vulvakarzinom durchgeführt. Das mediane Alter betrug 71 Jahre (Spannweite 56-79 Jahre), die mediane Tumorgröße betrug 7.5cm (Spannweite: 2.4-8.5cm). Bei 6 Patientinnen erfolgte der Verschluss des Beckenbodens direkt, eine Patientin erhielt einen VRAM-Lappen. Bei 5 Patientinnen wurde eine R0 Resektion erzielt. Die mediane OP-Zeit betrug 377 Minuten (Spannweite: 130-505 min). Die mediane Verweildauer lag bei 46 Tagen (Spannweite: 29-77 Tage). Alle Patientinnen entwickelten Wundkomplikationen, davon mussten 3 Patienten zum Teil mehrfach operativ revidiert werden. Die perioperative Mortalität war 0%. Nach einem medianen Follow-up von 22 Monaten (Spannweite:4-84 Monate) waren 2 Patienten tumorfrei. Fünf Patientinnen entwickelten ein Rezidiv und verstarben im Follow-up-Zeitraum an der Erkrankung. Patientinnen ohne Lymphknotenmetastasen überlebten signifikant länger als Patientinnen mit positiven Lymphknoten (15.5 vs. 72 Monate; p=0.04). Eine Patientin entwickelte 60 Monate nach der Rektumamputation sowohl eine perineale als auch eine parastomale Hernie.

Schlussfolgerung: Die abdominoperineale Rektumamputation im Rahmen multidisziplinäre ermöglicht trotz erhöhten Komplikationsraten ein Langzeitüberleben und lokale Tumorkontrolle.