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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die Therapie der Peritonealkarzinose durch isolierte intraarterielle, abdominale Chemoperfusion

Meeting Abstract

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  • Andreas Sendler - Medias Klinikum, Onkologische Chirurgie, Burghausen, Deutschland
  • Sabine Gailhofer - Medias Klinikum, Onkologische Chirurgie, Burghausen, Deutschland
  • Karl R. Aigner - Medias Klinikum, Onkologische Chirurgie, Burghausen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch035

doi: 10.3205/15dgch035, urn:nbn:de:0183-15dgch0354

Published: April 24, 2015

© 2015 Sendler et al.
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Einleitung: Die therapeutischen Möglichkeiten bei Patienten (Pat.) mit Peritonealkarzinose (PC) sind limitiert. In den letzten Jahren gewannen loco-regionäre Verfahren zunehmend an Bedeutung. Wir berichten von einer Phase-II Studie, in der die Möglichkeiten der abdominalen Chemoperfusion in stop-flow Technik untersucht wurden.

Material und Methoden: 148 Patienten (35–77 Jhr., Median 56 Jhr.) mit radiologisch nachgewiesener PC wurden in die Studie eingeschlossen. 22 Pat. litten primär an einem Magenkarzinom, 126 Pat. an einen Ovarialkarzinom. Alle Pat. waren reseziert und systemisch second line chemotherapiert. 55 Pat. zeigten bei Aufnahme einen malignen Aszites. Kein Pat. hatte Metastasen außerhalb des Bauchraumes. Nach Venotomie und Arteriotomie der Femoralgefäße wurden 21 Ch. Stop-flow Katheter eingeführt. Die V. cava wurde unterhalb des rechten Vorhofes, der arterielle Katheter cranial des Tr. Coeliacus geblockt. Die Oberschenkel wurden mit pneumatischen Cuffs blockiert. Die Chemotherapie bestand aus 35 mg/m2 Cisplatin, 20 mg/m2 Adriamycin and 12 mg/m2 Mitomycin alle 3 Wochen bis zum Progress oder Tod. Die Medikamente wurde als Bolusinfusion über den arteriellen Zugang gegeben, gefolgt von einer 15minütigen hypoxischen abdominellen Chemoperfusion über eine externe Pumpe, gefolgt von einer Filtration der Chemotherapeutika über 45 min. Die gesamte Therapie wurde unter Vollnarkose durchgeführt. Primärer Endpunkt der Studie war Überleben, sekundärer Endpunkt die Kontrolle des Ascites

Ergebnisse: Im Durchschnitt wurden 3,6 Zyklen/Pat. verabreicht. Die Toxizität (CTC) war gering mit hämatologischer Toxizität Grad I in 18% und Grad II in 9%, GI Toxizität Grad I in 20% der Pat., Lymphfisteln traten bei 18% der Pat. auf. Das mediane Überleben aller Pat. war 11 Monate (Mo.); Magenkarzinom 6 Mo., Ovarialkarzinom 12 Mo.. Das 1-Jahresüberleben für alle Pat. war 44%, MagenCa 18%, OvaialCa 49%. Bei 24 Pat. (44%) mit malignen Aszites gelang es, die Ascitesproduktion zu beenden.

Schlussfolgerung: Die intraarterielle, abdominale Chemoperfusion in stop-flow Technik mit konsekutiver Chemofiltration bei Pat. mit Peritonealkarzinose aufgrund eines Magen- oder Ovarialkarzinoms und multiplen systemischen Vortherapien ist eine sichere Behandlungsmethode. Durch die Kontrolle des malignen Aszites bei 44% der Pat. ist eine wirksame Palliation möglich. Am meisten profitieren Pat. mit Ovarialkarzinom von der Therapie. Pat. mit Magenkarzinom und PC überleben in dieser Studie zu 18% ein Jahr nach Resektion und second line Chemotherapie.