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Änderung der Geschmackswahrnehmung und Entwicklung von Lebensmittelintoleranzen bei adipösen Patienten nach bariatrischen Eingriffen
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Es wurde eine Studie mit 20 Patienten durchgeführt, um mögliche Veränderungen der Geschmackswahrnehmung nach bariatrischen Operationen zu untersuchen. Getestet wurden die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig und bitter. Untersucht wurde weiterhin die mögliche Entwicklung einer Laktose- oder Fruktoseintoleranz postoperativ. Evaluiert wurde auch die Patientenzufriedenheit bezüglich der aktuellen Ernährungssituation, der Verträglichkeit bestimmter Lebenmittelgruppen und eventueller postoperativer gastrointestinaler Beschwerden.
Material und Methoden: Die Studie wurde prospektiv analytisch-beobachtend als Kohortenstudie angelegt. Es nahmen 12 Patienten nach Roux-Y-Magenbypass (RYGB) und 8 Patienten nach Schlauchmagenbildung (SG) teil. Alle Teilnehmer beantworteten einen prä- und 3-Montate postperativen Ernährungsfragebogen basierend auf dem „Food Tolerance Score“ nach Suter. Die Geschmackstests erfolgten mit imprägnierten „Taste Strips“ in den o.g. vier Geschmacksqualitäten, in jeweils 4 Konzentrationen. Die Intoleranztests wurden mittels H2-Atemtest durchgeführt. Hieran nahmen nicht alle Patienten teil.
Ergebnisse: Statistisch signifikante Geschmacksveränderungen ließen sich weder nach RYGB noch nach SG feststellen. Tendenziell zeigte sich aber eine marginale Geschmacksverbesserung in der RYGB Gruppe, speziell von süß, salzig und bitter. In der SG Grupper gab es einen Trend zu einer etwas schlechteren Geschmackswahrnehmung, speziell von sauer, salzig und bitter. Durch die verminderte Teilnehmerzahl bei den Intoleranz-Untersuchungen ergab sich hier keine statistische Signifikanz. Es zeigten sich 0% (0/8) in der RYGB Gruppe und 25% (1/4) in der SG Gruppe neu aufgetretene Fruktoseintoleranzen und 25% (2/8) in der RYGB Gruppe und 14,3% (1/7) neu aufgetretene Laktoseintoleranzen. Der Anteil der sehr zufriedenen Patienten hat sich von 17 auf 25% in der RYGB Gruppe und von 25 auf 37% in der SG Gruppe erhöht.
Schlussfolgerung: Es gab keine statistisch signifikanten Veränderungen der Geschmackswahrnehmung bei adipösen Patienten nach RYGB oder SG. Nahrungsmittelintoleranzen traten neu auf, jedoch auch nicht in statistisch signifikanter Häufigkeit. Hier sollten noch weitere Untersuchungen mit größeren Patientenkollektiven durchgeführt werden. Die Zufriedenheit der Patienten mit der Ernährungssituation steigt postoperativ an.