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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Patientenzufriedenheit und Lebensqualität in Folge von Bauchdeckenstraffung nach Gewichtsreduktion

Meeting Abstract

  • Nikolaos A. Papadopulos - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Vera Staffler - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Gerhard Henrich - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Laszlo Kovacs - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Peter Herschbach - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Hans-Günther Machens - Klinikum rdI, Klinik f Plastische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch003

doi: 10.3205/15dgch003, urn:nbn:de:0183-15dgch0031

Published: April 24, 2015

© 2015 Papadopulos et al.
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Text

Einleitung: Die Lebensqualität des Patienten hat als Therapieziel an großer Bedeutung in unserer Gesellschaft heutzutage gewonnen.

In der Literatur konnte bereits aufgezeigt werden, dass elektive Eingriffe in der plastisch-ästhetischen Chirurgie einen positiven Einfluss auf das multidimensionale Konstrukt der Lebensqualität haben.

Das Ziel der gegenwärtigen Studie ist es die Lebensqualität und Patienten Zufriedenheit nach durchgeführter Bauchdeckenstraffung in Folge von Gewichtsreduktion zu untersuchen.

Material und Methoden: Bei dieser retrospektiv ausgelegten Studie haben insgesamt 144 Patienten die Kriterien zur Teilnahme erfüllt und 63 davon haben sich bereiterklärt nach einer zwischen 1995 und 2008 an der Klinik und Poliklinik für Plastische Chirurgie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München durchgeführten Bauchdeckenstraffung teilzunehmen. Anhand eines Fragebogens wurden einerseits demografische und sozioökonomische Daten erhoben, andererseits durch den FLZ die Lebensqualität gemessen. Der FLZ besteht aus zwei Modulen („Allgemeinen Teil“ und „Gesundheit“) und jeweils 8 Items, die hinsichtlich der subjektiven Wichtigkeit und der subjektiven Zufriedenheit bewertet werden. Durch diese individuelle Gewichtung wird die Lebensqualität zu einer statistisch verwertbaren und vergleichbaren Größe, die mit Daten einer repräsentativen Stichprobe der Bundesrepublik Deutschland.

Verwendet wurde der ungepaarte t-Test und die Schwelle für die statistische Signifikanz wurde bei p<0.05 festgelegt.

Ergebnisse: 11% der Studienteilnehmer sind männlich, 89% weiblich, das mittlere Alter lag bei ca. 47,46 Jahren. Über 60% der Befragten gaben dem ästhetischen Operationsergebnis (auf einer Skala von 0 bis 10) 7 oder mehr Punkte, 14,3% davon sogar 10 Punkte.

Nur 6,6% der Studienteilnehmer würden sich nicht noch mal für eine Bauchdeckenstraffung entscheiden, 87,3% würden eine Bauchdeckenstraffung weiterempfehlen.

Im Vergleich zwischen den Summenwerten des allgemeinen Moduls des FLZ und den Normdaten, zeigte sich eine signifikante Verbesserung (p=0,004), sowie auch bei den Items „Wohnsituation“ (p=0,000) und „Familienleben/ Kinder“ (p=0,000). Im Rahmen des Moduls „Gesundheit“ konnte bei den Items für „Fortbewegungsfähigkeit“ (p=0,02) und „Unabhängigkeit von Hilfe/ Pflege“ (p=0,01) eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu den Normdaten festgestellt werden. Die Ergebnisse für die restlichen Items der beiden Module zeigten im Normvergleich durchwegs höhere Scores, jedoch ohne Signifikanz.

Schlussfolgerung: Plastisch-ästhetische Eingriffe haben einen positiven Einfluss auf die Wahrnehmung der Lebensqualität der Patienten. Dies kann man aber nicht ohne Einschränkungen bestätigen. Patienten profitieren laut unserer Untersuchung nicht in den Bereichen Freizeit, Freunde, Arbeit, Einkommen und Partnerschaft, sehr wohl aber bei Themen wie Familienleben (p=0,000) und Wohnsituation (p=0,000); sie fühlen sich gesünder, fitter, agiler (p=0,02) und unabhängiger von der Unterstützung anderer (p=0.01).

Außerdem werden plastisch-ästhetische Eingriffe sehr gut von den Patienten toleriert, die Komplikationsrate und damit verbundene Re-Operationen sind sehr gering und über 2/3 der Befragten würden sich wieder für eine Bauchdeckenstraffung entscheiden.