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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Wechselwirkung zwischen Calcium Haushalt und Anti-Reflux-Therapie nach Sleeve Gastrektomie

Meeting Abstract

  • Christoph Sperker - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Chirurgie, Wien, Österreich
  • Ahmed Abrahim - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Chirurgie, Wien, Österreich
  • Ali Saalabian - Krankenanstalt Rudolfstiftung, Abteilung für plastische und Wiederherstellungschirurgie, Wien, Österreich
  • Johanna Brix - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
  • Hans Peter Kopp - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Medizinische Abteilung, Wien, Österreich
  • Anton Landsiedl - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Chirurgie, Wien, Österreich
  • Martin Schermann - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Chirurgie, Wien, Österreich
  • Thomas Grünberger - Krankenanstalt Rudolfstiftung, 1. Chirurgie, Wien, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch001

doi: 10.3205/15dgch001, urn:nbn:de:0183-15dgch0012

Published: April 24, 2015

© 2015 Sperker et al.
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Text

Einleitung: Malabsorption und Mangel an Spurenelementen sind bekannte Probleme nach bariatrischen Eingriffen. Die enterale Resorption von Calcium ist nicht nur Vitamin D sondern auch vom gastralen pH Wert abhängig. Bei Patienten, die aufgrund von Gastro ösophagealem Reflux (GERD) nach einer Sleeve Gastrektomie (LSG) eine Anti-Reflux Medikation (PPI) einnehmen müssen, kann es daher zu einer verminderten Calcium Resorption und konsekutiver Knochendemineralisation kommen. Ziel dieser Studie ist es, den Effekt von PPI auf Calcium, Parathormon (PTH) und Vitamin D Spiegel zu untersuchen.

Material und Methoden: Alle Patienten, die sich in den Jahren 2008–2013 einer LSG unterzogen, wurden in diese Studie eingeschlossen. Die Patienten wurden präoperativ, viermal jährlich in den ersten zwei postoperativen Jahren, zweimal jährlich im dritten Jahr und danach einmal jährlich untersucht. Calcium, PTH und Vitamin D Spiegel wurden genauso wie Gewichtsparameter dokumentiert. Alle Patienten erhielten eine Standardsubstitution bestehend aus Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Insgesamt wurden 3000 mg Calciumcarbonat entsprechend 1200 mg Calcium, 800 IE Vitamin D sowie eine Nahrungsergänzungstablette, die zusätzliche 120 mg Calcium und 200 IE Vitamin D enthalten, pro Tag verabreicht. Calcium Stoffwechsel Parameter wurden dann betreffend PPI, Alter und Geschlecht untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 385 Patienten mit einem durchschnittlichen BMI von 47,7 kg/m2 (32-74) und einem durchschnittlichem Alter von 36,9 Jahren (20-79) in die Studie eingeschlossen. 39 (10,1%) dieser nahmen zumindest vorübergehend PPI zur Behandlung von GERD im Rahmen der durchschnittliche 37 Monate (12-80) ein. Es zeigten sich hoch signifikant (p<0,0001) niedrigere Calcium Spiegel für die PPI Gruppe. PTH Spiegel waren ebenfalls hoch signifikant (p<0,0001) in der PPI Gruppe. Im Gegensatz dazu zeigten sich für Vitamin D Spiegel keine signifikanten Unterschiede. Alter und Geschlecht zeigten ebenfalls keinen Einfluss auf den Calcium Metabolismus.

Schlussfolgerung: Malabsorptive Eingriffe wie RYGB oder BPD können häufig Probleme für den Calciumhaushalt bedeuten. Unsere Daten zeigen, dass erhöhte gastrale pH Werte aufgrund von PPI Einnahme auch bei LSG einen negativen Einfluss auf die Calcium Resorption haben können. Calcium und PTH Spiegel sollten daher eng monitiert werden, vor allem bei Patienten unter PPI Therapie.