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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Strukturierte Verbrennungsschockraumversorgung in Deutschland, Österreich und Schweiz – Evaluation des Status quo

Meeting Abstract

  • Benjamin Ziegler - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Matthias Münzberg - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen
  • Thomas Kremer - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Christoph Wölfl - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen
  • Paul Alfred Grützner - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Ludwigshafen
  • Ulrich Kneser - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen
  • Christoph Hirche - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische- und Rekonstruktive Chirurgie, Ludwigshafen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch532

doi: 10.3205/14dgch532, urn:nbn:de:0183-14dgch5323

Published: March 21, 2014

© 2014 Ziegler et al.
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Text

Einleitung: Die innerklinische Versorgung polytraumatisierter Patienten im Schockraum läuft nach fest strukturierten Vorgaben prioritätenorientiert ab. Dies ist unter anderem der Einführung standardisierter Versorgungskonzepte zu verdanken. Das am weitesten verbreitete Konzept ist Advanced Trauma Life Support (ATLS).

Die Versorgung Schwerbrandverletzter Patienten nimmt bezogen auf die jährlichen Fallzahlen verglichen mit der Versorgung polytraumatisierter Patienten eine untergeordnete Rolle ein. Die Komplexität dieser Verletzungen sowie die hohe Mortalität schwerer Brandverletzungen fordern jedoch ebenso ein hohes Maß an Expertise um eine adäquate, standardisierte und prioritätenorientierte Versorgung zu gewährleisten. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit im Rahmen der Behandlung Schwerbrandverletzter vergleichbare strukturierte Erstversorgungsrichtlinien zur Verfügung stehen bzw. in deutschsprachigen Verbrennungszentren umgesetzt werden müssen.

Material und Methoden: Zur Untersuchung dieser Frage erfolgte eine Medline-Recherche sowie Analyse der vorhandenen Leitlinien und Empfehlungen der entsprechenden Fachgesellschaften. Aufgrund des Fehlens einer strukturierten Vorgehensweise zur innerklinischen Erstversorgung wurde ein Fragebogen entwickelt, der die Versorgungsstrukturen und Schockraumabläufe in Verbrennungszentren erhebt. Im Rahmen der Untersuchung werden folgende Daten abgefragt: strukturelle und statistische Daten des Verbrennungszentrums, Organisation des Schockraumes einschließlich Indikation zur Aufnahme, Personalausstattung, Leitung des Schockraumes, Behandlung von Begleitverletzungen und Nutzung standardisierter Behandlungsabläufe sowie Vorhandensein bzw. Umfang des Qualitätsmanagements.

Dieser Bogen wurde zur Erhebung an alle Schwerbrandverletztenzentren im deutschsprachigen Raum versendet und soll Grundlage einer Optimierung der Versorgungsstruktur sein.

Ergebnisse: Das Fehlen von vereinheitlichten Behandlungsabläufen in Verbrennungsschockräumen im deutschsprachigen Raum zeigt die Notwendigkeit auf, den aktuellen Versorgungsstandard in den Verbrennungsmedizin zu evaluieren. Durch den Fragenbogen soll vor allem die strukturelle Organisation des Verbrennungsschockraumes im Hinblick auf personelle Ausstattung und das Vorhandensein festgelegter Abläufe bzw. SOP’s erfragt werden. Zudem erhebt der Fragebogen getroffene Maßnahmen zur Registrierung der behandelten Brandverletztenfälle sowie zur Dokumentation des Behandlungsverlaufes.

Schlussfolgerung: Die erhobenen Daten sollen Aufschluss bringen, inwieweit die Versorgung Brandverletzter in deutschsprachigen Zentren standardisiert verläuft und in welchem Maß eine Notwendigkeit zur Schaffung eines einheitlichen Standards ähnlich der Versorgung polytraumatisierter Patienten besteht. Darüber hinaus soll die Auswertung zeigen, ob die bislang praktizierte Dokumentation ausreichend ist, um effizient Daten für eine evidenzbasierte Schockraumversorgung zu gewinnen.