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Anastomoseninsuffizienz nach Kolonkarzinomresektionen – Analyse möglicher Einflussfaktoren und Langzeitfolgen
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Die Entwicklung einer Anastomoseninsuffizienz (AI) ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen der chirurgischen Therapie beim Kolonkarzinom und hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten. Daher besteht weiterhin die Notwendigkeit, mögliche Risikofaktoren zu ermitteln und die Behandlung des Patienten zu optimieren.
Material und Methoden: In einem Beobachtungszeitraum zwischen 2008 und 2010 wurden 6216 Patienten aus 116 Kliniken beobachtet, die eine kontinuitätserhaltende Resektion beim Kolonkarzinom erhalten haben. Eine Anastomoseninsuffizienz konnte in 5,2% der Fälle festgestellt werden. Dabei wurden als mögliche Einflussfaktoren folgende Parameter untersucht: Geschlecht, BMI, Nikotinabusus, Alkoholabusus, insulinpflichtiger Diabetes mellitus, ASA-Klassifikation, Dringlichkeit der Operation, Zugangsweg, Tumorlokalisation, Anastomosentechnik, aufgetretene Blutungen, Tumorgrading, Lymphknotenbefall, UICC-Stadium und R-Klassifikation. Im Rahmen der Nachsorge wurden Daten zum Überleben erhoben und das Auftreten von Lokalrezidiven und Fernmetastasen untersucht.
Ergebnisse: Folgende Risikofaktoren konnten nach der univariaten Analyse als signifikant für die Entstehung einer AI ermittelt werden: Geschlecht des Patienten, anamnestischer Alkoholabusus, ASA-Klassifikation, Tumorlokalisation im Kolon transversum und in der Flexura colica sinistra und als Anastomosentechnik die einreihige und die zweireihige Handnaht. Nach der multivariaten Analyse verblieben als signifikant das Geschlecht, anamnestischer Alkoholabusus, Tumorlokalisation im Kolon transversum und in der Flexura colica sinistra, sowie die ASA-Klassifikation. Die Krankenhausletalität betrug bei Patienten mit AI: 17,5% und ohne AI: 2,8% (p<0,0001). Im Langzeitverlauf zeigten Patienten mit einer AI ein signifikant schlechteres Outcome (3-Jahres-Überleben ohne AI 81,2% vs. 57,1% mit AI, p< 0,00001).
Schlussfolgerung: Die Anastomoseninsuffizienz gehört unverändert zum Behandlungsalltag der Viszeralchirurgie und hat einen signifikanten Einfluss auf das Langzeitergebnis der operativen Therapie beim Kolonkarzinom. Um die Rate der Anastomoseninsuffizienz zu senken, bedarf es weiterhin intensiver Schulungsmaßnahmen und einer sorgfältigen Patientenselektion.