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Postoperatives Monitoring von DIEP-, ALT-, und Latissimus-dorsi-Lappenplastiken mit dem Cook Medical Blood Flow Monitoring System ermöglicht frühzeitiges und erfolgreiches Komplikationsmanagement bei Perfusionsstörungen
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Komplexe traumatologische oder onkologische Krankheitsbilder stellen den rekonstruktiven plastischen Chirurgen stets vor große Herausforderung. Besonders freie Lappenplastiken haben dabei ein gewisses postoperatives Komplikationspotential durch bspw. eine Minderperfusion des transplantierten Gewebes – sofortiges Handeln ist somit für das Komplikationsmanagement fundamental. Das Cook Medical Blood Flow Monitoring System ermöglicht ein valides postoperatives Monitoring der Lappenperfusion mit nur geringen therapiebedingten Risiken. Diese Technik bietet eine standardisierte Methode zur postoperativen Lappenevalution.
Material und Methoden: Bei 20 Patienten (n=20), welche im Rahmen von rekonstruktiven Mammaeingriffen oder traumatologischen Defektdeckungen chirurgisch versorgt wurden, erfolgte die plastische Rekonstruktion via DIEP-, ALT- oder Latissimus-dorsi-Lappenplastik. Das intraoperative Einbringen einer Cook-Swartz Doppler-Flow Probe ermöglichte eine schnelleres und effektiveres postoperatives Lappenmanagement. Es handelt es sich dabei um eine implantierbare 20MHz Sonde, welche um die arterielle und/oder venöse Lappenanastomose gelegt wird – via Datenkabel erfolgt das Monitoring der Lappenperfusion. Dabei wird der Blutfluss visuell und auditorisch über das Endgerät dargestellt. Die Patienten wurden innerhalb von 2 Jahren in unserer Abteilung plastisch-chirurgisch versorgt (retrospektive Datenerhebung). Ein von uns angefertigtes Lappenprotokoll diente als standardisiertes Dokumentationsmedium.
Ergebnisse: In allen Fällen erfolgte eine endgültige Rekonstruktion oder Defektdeckung mittels freier Lappenplastik (DIEP-, ALT, Latissimus-dorsi-Flap). Bei 20 Patienten wurde die postoperative Lappenperfusion unter Zuhilfenahme einer Cook-Swartz Doppler-Flow Probe überwacht. Es wurde eine systematische Auswertung des Komplikationsmanagements mit Angabe einer arteriellen und/oder venösen Perfusionsproblematik, der Geschwindigkeit der Lappenrettenden-Maßnahmen einhergehend mit der Erfolgsbilanz und der Anzahl der notwendigen operativen Rescue-Eingriffe durchgeführt. Primäres Zielkriterium ist dabei die Lappenüberlebensrate. Insgesamt kam es bei 4 von 20 Patienten postoperativ zu einer Lappenperfusionsproblematik. Bei allen diesen Patienten konnte insbesondere wegen des engmaschigen Sondenmonitorings eine schnelle und rechtzeitige Lappenrevision durchgeführt werden. Somit profitierten alle Patienten in einem hohen Maße von der Echtzeitüberwachung des Cook Medical Blood Flow Monitoring Systems, einhergehend mit einem dauerhaften Erhalt der Lappenplastik. Als mögliche Risiken bei Verwendung des Sondensystems müssen Anastomoseninsuffizenz bei Sondenentfernung und Infektionsproblematik über das postoperativ liegende Datenkabel genannt werden.
Schlussfolgerung: Die postoperative Perfusionsüberwachung von Lappenplastiken ist eine komplexe und schwierige Angelegenheit. Eine große Erfahrung der Operateurs ist oft hilfreich aber alleine nicht immer ausreichend. Oft werden Durchblutungskomplikationen zu spät erkannt. Das Cook Medical Blood Flow Monitoring System stellt dabei eine einfache und valide Option zur Echtzeitüberwachung der freien Lappenplastiken dar. Dabei besteht nur ein äußerst geringes Risikoprofil durch die Sondenimplantation. Wir empfehlen demnach den Einsatz des Cook Medical Blood Flow Monitoring System zur postoperativen Lappenüberwachung von freien Lappenplastiken.