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Fremdkörper im Kniegelenk nach Bagatellverletzung
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Oberflächliche Verletzungen an den Extremitäten, auch im Bereich des Knies sind häufig Grund der Vorstellung in der kinderchirurgischen Rettungsstelle. Intraartikuläre Fremdkörper im Kniegelenk, als Folge dieser Verletzungen, sind dagegen selten. In der Literatur finden sich lediglich Berichte über Projektil-Reste im Rahmen von Kriegsverletzungen sowie Verletzungen mit Dornen.
Material und Methoden: Wir berichten über einen 6-jährigen Patienten, der sich aufgrund einer scheinbar oberflächlichen Schnittverletzung am ventralen rechten Knie nach Sturz auf ein Wasserglas, welches dabei zerbrach, vorstellte. Wir sahen eine ca. 7 mm große Schnittwunde präpatellar rechts. Nach initialer Wundversorgung mit Desinfektion und Wundadaptation mit Histoacryl-Kleber erfolgte nach 5 Tagen die erneute Vorstellung aufgrund immobilisierender Schmerzen sowie deutlicher Schwellung des rechten Kniegelenks. Im Röntgen zeigte sich eine röntgendichte Struktur als Hinweis für einen Fremdkörper. Hierauf erfolgte die Durchführung einer MRT-Untersuchung, die den Nachweis von zwei Fremdkörpern im Kniegelenk mit ausgedehntem Kniegelenkserguß erbrachte. In der darauf durchgeführten Arthroskopie fanden sich eine 6 x 3 mm, sowie eine zweite 1,5 x 0,5 mm messender Glasscherbe bei generalisierter Synovialitis (Gächterstadium I).
Schlussfolgerung: Auch bei scheinbar oberflächlichen Wunden im Gelenkbereich ist ein eingebrachter Fremdkörper nicht ausgeschlossen. Zusätzlich sollte bei unklaren Monoarthritiden auch an zurückliegende Bagatellverletzungen oder Patellaluxationen als mögliche Ursache gedacht werden. Das MRT zur Diagnostik gewinnt zunehmend auch als Notfall tool an Bedeutung.
Interdisziplinarität in Diagnostik und Therapiestrategie sind bei Verdacht auf Kniebinnenschaden im Kindesalter dringend erforderlich.