gms | German Medical Science

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Sind Schilddrüsenoperationen profitabel? – eine uni- und multivariate Analyse zu Resourcen- und Personaleinsatz

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Georgios Makridis - Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall
  • Markus Golling - Das DIAK, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwäbisch Hall

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch469

doi: 10.3205/14dgch469, urn:nbn:de:0183-14dgch4695

Published: March 21, 2014

© 2014 Makridis et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung: Jährlich werden in Deutschland ca. 110.000 Eingriffe an der Schilddrüse durchgeführt. Das Relativgewicht der Schilddrüsen-OPs an chirurgischen Hauptabteilungen liegt zwischen 0,986 & 1,269, die Fallpauschale bei € 2.863.- bis 3.130.-. Neuere MIC-Verfahren gehen mit z.T. erheblich längeren Operationszeiten einher. Ziel unserer Untersuchung war eine ökonomische Betrachtung konventioneller Schilddrüsenoperation in einem Zentralversorger in Abhängigkeit von chirurgischen Erfahrung und b) den personellen und materiellen Ressourcen.

Material und Methoden: Berücksichtigt wurden die Eingriffe eines Operateurs im Zeitraum von 5 Jahren (7/2006-6/2011). Eine vergleichende Subgruppenanalyse berücksichtigte 5 Gruppen: 1) Operateur (Op.), geringe(-) Erfahrung, 2 Assist. [Ass] (n=42), 2) (Op.), (-), 1 Ass., Retraktorsystem [RS] (n=34), 3) Op (+/-) mittlere Erfahrung, Ass., RS, Koagulationsinstrument (Bi-Clamp) (n=70), 4) Op(+) erfahrener Operateur, Ass., RS, Bi-Clamp (n=89) 5) Op alleine (Single Surgeon Operation, SSO) RS, Koagulationsdissektor (harmonic focus) (n=29).

Kosten: Nahtmaterial € 16,70.-(3x12 Ligaturen), Anschaffung Bi-Clamp € 1160.-, bei 40 garantierten Einsätzen kostet der Klemmenersatz € 526,20.-, die harmonic focus Klemme liegt bei € 432.- (Einmalinstrumentarium). Die OP-Personalkosten wurden in unserer Klinik mit € 9,10.-/min berechnet. Der Retraktor kostet € 7.920.-. Der InEK-Erlös im OP-Anteil wird seit 5 Jahren konstant zwischen € 1.116,59 & 1.153,32 angegeben.

Ergebnisse: Die OP-Zeiten variieren signifikant in den Gruppen 1-5 (Erfahrungsgrad des Operateurs, Retraktoreinsatz und Koagulationsinstrumente). Unser Retraktorsystem amortisiert sich nach 176 Ass.Std. im OP bzw. ca. 142 Eingriffen. Materialkosten fallen – bis auf den Einsatz von 1x Instrumenten - nicht relevant ins Gewicht [Tab. 1]. Die multivariate Analyse weist die Erfahrung des Operateurs > Materialeinsatz durch 1x Instrumente als die essentielle Größe der Profitabilität aus.

Schlussfolgerung: Schilddrüsenoperationen können weiterhin profitabel erbracht werden. Bestimmende Größen sind die Chirurgische Erfahrung (i.e. OP-Zeit) und der Materialeinsatz (1x Instrumente). Der Assistenzarzt ist kostengünstiger als teure 1xInstrumente, dessen inkrementelle Kosten – trotz niedrigster OP-Dauer – eine profitable Operation in eine ‚break even’– Situation verwandelt.