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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Operative Stabilisierung von Rippenfrakturen beim Polytrauma – ein seltener Eingriff?

Meeting Abstract

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  • Orkun Özkurtul - Universitätsklinikum Leipzig, Unfallchirurgie, Leipzig
  • Johannes Fakler - Universitätsklinikum Leipzig, Unfallchirurgie, Leipzig
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig, Unfallchirurgie, Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch404

doi: 10.3205/14dgch404, urn:nbn:de:0183-14dgch4040

Published: March 21, 2014

© 2014 Özkurtul et al.
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Einleitung: Unter allen Frakturen gehören die Rippenfrakturen zu den häufigsten Knochenverletzungen des Menschen. Schwere Thoraxtraumata sind häufig vergesellschaftet mit einem Pneumo- oder Hämatothorax, in seltenen Fällen mit dem Bild des instabilen Thorax. Die Therapie der Rippenfraktur ist heutzutage nach wie vor die Domäne der konservativen Medizin. Nur schwerwiegende Thoraxtraumata mit Weichteilbeteiligung oder instabilem Thorax stellen absolute OP-Indikationen dar. In dieser Studie geht es um die Indikation, Epidemiologie und operative Stabilisierung von komplizierten Verletzungen des knöchernen Thorax.

Material und Methoden: In die Studie wurden alle Patienten mit eingeschlossen, die im Rahmen eines Traumas aufgrund ihrer Verletzungsschwere über den Schockraum aufgenommen und stationär behandelt wurden oder sekundär infolge einer kardiopulmonalen Reanimation in den Jahren 2011 und 2012 operativ versorgt werden mussten. Die Datenerhebung erfolgte retrospektiv.

Ergebnisse: Von den 714 Schockraumpatienten in den Jahren 2011 bis 2012 hatten 354 (49,6%) Patienten Verletzungen am Thorax, jedoch wurden lediglich 5 (0,7%) Patienten (2 weiblich, 3 männlich) mit instabilem Thorax operativ stabilisiert. Das Durschnittsalter der Patienten betrug 63 Jahre (±8,6, von 53 bis 77 Jahre). In 4 (0,6%) Fällen lag ein ISS > 16 vor, in einem Fall waren die Rippenfrakturen Folge einer kardiopulmonalen Reanimation nach Myokardinfakrt und anschließender Kollision als PKW-Fahrer gegen eine Leitplanke. Die postoperative Beatmungsdauer betrug im Durchschnitt 6,3 Tage (± 5,4 Tage). Alle Patienten wurden mittels winkelstabiler Rippenplatten versorgt.

Schlussfolgerung: Die operative Versorgung von instabilen Rippenfrakturen bleibt eine Ausnahme. Nur 0,7% aller Fälle mit schweren Verletzungen des knöchernen Thorax bedurften einer Osteosynthese. Die Indikation wird eng gestellt beim instabilen Thorax oder schwerer Weichteilkompromittierung und sollte ausschließlich durch den erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden.