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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Mikrovaskuläre Rekonstruktion nach ablativer Chirurgie von ausgedehnten Tumoren des Oberkiefers und der Frontobasis

Meeting Abstract

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  • Franz-Josef Kramer - Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen
  • Hans Ludwig - Universitätsmedizin Göttingen, Neurochirurgie, Göttingen
  • Henning Schliephake - Universitätsmedizin Göttingen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch390

doi: 10.3205/14dgch390, urn:nbn:de:0183-14dgch3903

Published: March 21, 2014

© 2014 Kramer et al.
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Einleitung: Die Prognose nach Resektion ausgedehnter Tumoren des Oberkiefers und der Frontobasis ist ungünstig. Gegenstand dieser Studie ist ein Erfahrungsbericht von freien mikrochirurgischen Rekonstruktionen nach einer kombinierten extra-/intrakraniellen Resektion von Tumoren der Frontobasis.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 25 konsekutive Patienten mit Tumoren der Frontobasis nachuntersucht, die zur Rekonstruktion eine freie Gewebeübertragung empfingen. Die Patienten litten an Karzinomen (n=14), Basaliomen (n=3), bösartigen Meningeomen (n=3), adenoid-zystischen Karzinomen (n=2), Osteosarkomen (n=2) und am Hämangiopericytom (n=1). Rekonstruktion wurde mit Transplantaten des Unterarms (n=6), des anterolateralen Oberschenkels (n=4), des M. latissimus (n=2), der Fibula (n=5) und der Skapula (n=8) durchgeführt. Zur Beurteilung wurden allgemeine klinische Parameter und lokale morphologische und Funktionskriterien herangezogen. Alle Patienten stellten sich mit fortgeschrittenen Tumorstadien dar.

Ergebnisse: Die mittlere postoperative Überlebensdauer der Patienten betrug 8.5 Monate. 18 der 25 Patienten empfingen postoperativ eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie. Bei 7 Patienten konnte keine R0-Resektion erzielt werden. Das Heben der Transplantate und die Übertragung zur Deckung der frontobasalen Defekte verliefen unkompliziert; eine relevante Morbidität der Entnahmeregion oder ein Lappenverlust wurden nicht beobachtet. Die mikrovaskuläre Rekonstruktion ergab bei allen Patienten eine sichere Weichgewebedeckung. Der Austritt von Liquor oder Zeichen einer Meningitis wurden nicht beobachtet. Bezogen auf das Ausmaß der Defekte erschien auch die faziale Konturierung bei allen Patienten als akzeptabel.

Schlussfolgerung: Trotz der nur geringen durchschnittlichen Überlebensdauer der Patienten ermöglichen die mikrovaskulären Rekonstruktionstechniken im Zusammenhang mit ausgedehnten Resektionen von Oberkiefer- und Frontobasistumoren auch in Kombination mit palliativen Therapiekonzepten eine suffiziente Vermeidung ernsthafter postoperativer Komplikationen.