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Nekrotisierende Fasziitis der Kopf-Hals-Region – Präsentation eines erfreulichen Verlaufes
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Weichteilinfektionen stellen ein häufiges Krankheitsbild der Kopf-Halsregion dar und können als abszedierende oder phlegmonöse Infektionen teils erhebliche Ausmaße annehmen. Schrankenlos sich ausbreitende Entzündungen sämtlicher Gewebeschichten stellen dennoch eine Ausnahme dar.
Wir präsentieren einen Fall, der das Vollbild einer nekrotisierenden Fasziitis der Kopf-Hals-Region bot und im Sommer 2013 in unserer Klinik behandelt wurde.
Material und Methoden: Der zum Zeitpunkt der Aufnahme 48-jährige Patient litt seit mehreren Tagen an einer massiven, teils derben, teils fluktuierenden Schwellung der linken Gesichtshälfte und der Halsweichteile, die sich von submental rechts bis nach periaurikulär links und weiter nach kaudal in die linke Supraklavikularregion erstreckte. Kompliziert wurde dieser Befund durch einen nicht eingestellten Diabetes mellitus, der auf eine alkoholtoxische Pankreasinsuffizienz zurückgeführt wurde. Der gesamte stationäre Behandlungszeitraum betrug 8 Wochen.
Ergebnisse: Zunächst erfolgte unmittelbar die Spaltung und Drainage des zum Teil abszedierenden Geschehens. Zur Beherrschung der sich weiter ausbreitenden Fasziitis war jedoch in den folgenden Tagen ein mehrfaches ausgedehntes chirurgisches Debridement notwendig. Nach intensivmedizinischer Stabilisierung des Patienten und aggressiver chirurgischer Therapie der akuten Infektion und beginnender Konsolidierung der Weichgewebsverhältnisse wurde der Wundgrund sukzessive vorbereitet, auch mittels Vakuumverbandtherapie. Im Anschluss erfolgte die schrittweise Rekonstruktion der Weichteile, unter anderem mit Hilfe eines mikrochirurgischen Transplantates aus der Scapularegion.
Schlussfolgerung: Durch frühzeitige und konsequente chirurgische Intervention kann auch eine derart ausgedehnte und rasant fortschreitende Infektion beherrscht werden. Die Folgen von Infektion und Intervention können durch intensive Wundpflege und rekonstruktive Techniken suffizient therapiert werden.
Der 8-wöchige Behandlungsverlauf wird in seinen Teilaspekten präsentiert und die aktuellen Literaturempfehlungen zu diesem Krankheitsbild werden diskutiert.