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Bakterielle Biofilme bei Patientinnen nach Ästhetischen und Rekonstruktiven Brustimplantateingriffen
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Die Kapselfibrose ist eine gefürchtete Komplikation sowohl nach ästhetischen als auch nach rekonstruktiven Brusteingriffen. Die Ätiologie ist bislang ungeklärt, aber bakterielle Biofilme auf den Implantatoberflächen wurden als mögliche Ursache für eine Low-Grade Infektion und konsekutive Kapselfibrose angenommen. Konventionelle Bakterienkulturen sind in bis zu 30% der Fälle falsch negativ. Durch unsere Arbeitsgruppe wurde gezeigt, dass die Sonikationsdiagnostik von explantierten Implantaten den Biofilmnachweis durch Ablösung der Keime von der Implantatoberfläche signifikant verbesserte. Der eindeutige statistische Zusammenhang zwischen der Kapselkontraktur und Biofilmen auf Implantatoberflächen konnte von unserer Arbeitsgruppe ebenfalls gezeigt werden. In dieser Studie haben wir die Häufigkeit des Auftretens von bakteriellen Biofilmen auf explantierten Expanderprothesen (nach rekonstruktiven Mammaeingriffen) mit dem Auftreten von Biofilmen auf explantierten Mammaimplantaten nach ästhetischer Mammaaugmentation, die aufgrund von Kapselkontraturen entfernt werden mussten, miteinander verglichen.
Material und Methoden: Das zu analysierende Datenmaterial wurde aus unserer Datenbank bestehend aus sonifizierten Brustimplantaten in einer prospektiven Kohorte zwischen 2008 und 2010 extrahiert. Vergleichend analysiert wurden Patientinnen, die sich einer submuskulären Brustrekonstruktion mittels Expanderprothesen unterzogen, und Patientinnen, bei denen Brustimplantate aufgrund einer Kapselkontraktur explantiert wurden, wobei ausschließlich submuskulär platzierte Implantate eingeschlossen wurden. Beide Gruppen wurden hinsichtlich demographischer Daten, Auftreten von bakteriellen Biofilmen und Art und Typ der identifizierten Bakterien miteinander verglichen.
Ergebnisse: Von 36 in die Studie eingeschlossenen Mammaimplantaten von insgesamt 27 Patientinnen (Altersmedian 49 Jahre, Range 26–73 Jahre) wurden 18 Implantate aus rekonstruktiver Indikation eingebracht (Expanderprothesen) und 18 aus ästhetischer Indikation (Mammaaugmentation). Die mittlere Verweildauer betrug 3 Jahre (Range 1–30 Jahre) für ästhetische Implantate und 3 Monate (Range 3–18 Monate) für die Expanderprothesen. Insgesamt waren die Sonikationskulturen bei 13 Implantaten positiv für Biofilme (36%); die Sonikationskulturen bei ästhetischen Implantaten waren in 28% positiv und in 44% bei den Expanderprothesen. Dabei wurden hauptsächlich Propionibacterium acnes and coagulase-negative Staphylokokken identifiziert.
Schlussfolgerung: Die Sonikationskulturen zum Nachweis bakterieller Biofilme waren in über einem Drittel der explantierten Mammaimplantate positiv auf Biofilme und im wesentlichen mit vergleichbarem Keimspektrum auf rekonstruktiven Expanderprothesen und ästhetischen Mammaimplantaten. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass bakterielle Biofilme eine Rolle in der Pathogenese der Kapselfibrose-/kontraktur spielen, insbesondere nach Expanderrekonstruktionen, da diese Implantate aufgrund der wiederholten transkutanen Füllungsprozeduren besonders gefährdet für eine Kontamination mit Hautkeimen sind.