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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Routinemäßige Darstellung des Nervus laryngeus superior bei Schilddrüsenoperationen

Meeting Abstract

  • Ester Lauzana - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen
  • Tuncay Tuncer - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen
  • Isra Rashid - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen
  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch283

doi: 10.3205/14dgch283, urn:nbn:de:0183-14dgch2833

Published: March 21, 2014

© 2014 Lauzana et al.
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Text

Einleitung: Das intraoperative Neuromonitoring des Nervus laryngeus superior (NLS) ist in vielen Kliniken bereits Standard. Am NLS besteht bei Oberpolresektionen aufgrund der Nervenverlaufsvarianten eine erhöhte Verletzungsgefahr.

Unser Ziel war es, bei elektiv stattfindenden Schilddrüsenoperationen die Frage zu klären, in wie vielen Fällen eine Identifikation des NLS möglich ist, um potentielle Gefährdungen des Nerven zu erfassen.

Material und Methoden: Im Rahmen von elektiv stattfindenden Schilddrüsenoperationen wurde an 168 konsekutiven Patienten (107 weibliche, 61 männliche) die intraoperative Darstellungsrate des NLS erfasst. Hierbei wurden bei der Oberpolresektion prospektiv dokumentiert und unterschieden ob visuell und/oder elektromyographisch der Nerv identifiziert wurde. Nach Resektion erfolgte die Überprüfung der Intaktheit durch EMG.

Ergebnisse: In 98% (165 von 168 P.) der Fälle konnte der NLS problemlos elektromyographisch in seinem Verlauf lokalisiert werden. In 2% (3 von 168 P.) gelang dies nicht. Dann wurde der obere Gefäßpol elektromyographisch auf Nervenfreiheit vor Ligatursetzung überprüft. Die gleichzeitige Sichtschonung und Identifizierung mittels Neuromonitoring gelang in 64% (108 von 168 P.) der Fälle. Bei 4 Patienten (Verlaufsform Typ IIb) konnte ein Hauptast des NLS nur durch Einsatz des Neuromonitorings vor versehentlicher Einknotung in die Polligatur geschützt werden. Die vorherige visuelle Darstellung war nicht ausreichend, voraussichtlich wäre es zu einem Nervenschaden gekommen, weil er sich in der direkten Absetzungslinie befand. Die postoperative HNO-Untersuchung wurde bei allen Patienten durchgeführt, Anhalt auf eine Verletzung des NLS ergaben sich dabei nicht.

Schlussfolgerung: Durch regelhafte EMG Darstellung des NLS kann eine sichere Identifikation des NLS in 98% der Fälle durchgeführt werden. Mittels Neuromonitoring kann der Nerv dargestellt, geschont und dessen Funktionalität gesichert werden. Bei einer rein visuellen Auffindung kann es trotz minutiöser Präparation zu einer Nervenverletzung durch Lagevariationen des NLS kommen.