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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Das Analkarzinom bei HIV-infizierten Patienten

Meeting Abstract

  • Inge Schwab - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Ute Müller - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Carsten Philipp - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Margitta Poetke - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin
  • Hans-Peter Berlien - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch149

doi: 10.3205/14dgch149, urn:nbn:de:0183-14dgch1498

Published: March 21, 2014

© 2014 Schwab et al.
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Einleitung: Analkarzinome sind in der älteren Bevölkerung eine eher seltene Enität von ungefähr 2%, wobei Frauen häufiger als Männer betroffen sind. In den letzten Jahren beobachten wir eine andere Entwicklung bei HIV infizierten Patienten. Es gibt einen gesicherten Zusammenhang zwischen HIV und HPV. Dies liegt unter anderem daran, dass das P53 Suppressorgen zum Teil funktionslos gemacht wird. HIV-Patienten haben damit ein 80-100 fach erhöhtes Risiko gegenüber der Normalbevölkerung, an einem Analkarzinom zu erkranken. Hinzu kommen eine Reihe von peri-intraanalen Dysplasien als Vorstufe, aus denen sich auch innerhalb von Monaten ein invasives Karzinom entwickeln kann.

Material und Methoden: Wir haben unsere HIV-Patienten der letzten 5 Jahre (2008-2012) mit analen Dysplasien und Analkarzinomen erfasst. Dies sind insgesamt 183, 12 weiblich, 171 männlich.

Ergebnisse: Unter den 183 Patienten fanden sich 110 HIV-infizierte Patienten, 105 Männer und 5 Frauen. Zwischen der Erstdiagnose HIV und dem Auftreten einer analen Dysplasie bzw. Analkarzinoms lagen 0-28 Jahre. Bei 11 Patienten fand sich bereits bei Erstvorstellung ein invasives Analkarzinom und wurden von den Onkologen und Strahlentherapeuten weiter betreut.

Bei 99 Patienten fand sich eine anale Dysplasie oder ein Carzinoma in situ. Diese erhielten ablative oder photodynamische Therapien sowie regelmäßige Kontrollen mit photodynamischer Diagnostik und Probenentnahmen, sodass ein Übergang in ein invasives Karzinom vermieden werden konnte bzw. frühzeitig diagnostiziert werden konnte.

Schlussfolgerung: Ziel ist es deshalb eine frühzeitige Erfassung und Behandlung auch der Vorstufen, um einen Übergang in ein invasives Karzinom zu vermeiden. Dazu sind regelmäßige Kontrollen mit photodynamischer Diagnostik und Kontrollbiopsien erforderlich.

Die Laserablation ist eine gewebeschonende Methode, die auch mehrfach durchgeführt werden kann und noch Optionen wie Strahlentherapie und Chemotherapie für Rezidive zulässt.

Mit den Lasertherapien (ablativ oder photodynamisch) stehen schonende Methoden zur Verfügung, die häufig inversiveren Therapien können somit vermieden werden.