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Prophylaktische Netzeinlage bei der Stomaanlage – ist das Problem der parastomalen Hernie gelöst?
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Die Schaffung einer unphysiologischen Lücke bei der Stomaanlage ist problembehaftet. Bereits nach einem Jahr treten bei bis zu 50% der Patienten parastomale Hernien auf. Die Versorgung dieser Hernien erfolgt in offener oder laparoskopischer Technik unter Verwendung von Netzmaterialien. Randomisierte Studien konnten zeigen, dass unter der prophylaktischen Verwendung eines prothetischen Netzes im Rahmen des Ersteingriffs das Auftreten parastomaler Hernien reduziert werden kann. Inwieweit das Netz seine Integrität in den Körper findet, kann dank neuer Technik mittels MRT sichtbar.
Material und Methoden: Von September 2012 bis Mai 2013 wurden insgesamt 6 Patienten mit einem prophylaktischen MR- sichtbaren EPST DynaMesh der Firma Dahlhausen versorgt. Die Größe des Netzes betrug in der Regel 15x15cm. Erstoperation war in allen Fällen eine Rektumamputation mit endständigem Stoma, die in 4 Fällen laparoskopisch vorgenommen wurde. Die Implantationstechnik war in den konventionellen Operationen Sublaytechnik, in den laparoskopischen Eingriffen wurde das Netz in Onlyposition eingebracht. Die Fixation erfolgte mit resorbierbaren Nähten. Am 3-6 postoperativen Tag erfolgte eine MRT Darstellung des Netzes. Siehe Abbildung 1 [Abb. 1].
Ergebnisse: Es wurden keine relevanten postoperativen Komplikationen beobachtet. Insbesondere Wundheilungsstörungen und Serome waren nicht zu verzeichnen. Alle MRT Kontrollen zeigten eine suffiziente postoperative Lage des Netzes. In den klinischen und sonographischen Nachkontrollen sind keine Rezidive aufgefallen. Stomaentleerungsstörungen bestanden keine. Eine erste MRT Nachkontrolle zeigte eine unveränderte Netzposition nach Anlage vor einem Jahr. Die zusätzliche Operationsdauer lag je nach Konstitution des Patienten zwischen 6 und 11 Minuten.
Schlussfolgerung: Der Benefit der prophylaktischen Netzeinlage bei Stomapatienten ist hinreichend bekannt. Die Sorge vor Kontamination und späterer Immigrationsprobleme der Kunstoffnetze sind unbegründet und lassen sich auch nicht mit der aktuellen Datenlage erklären. Die Untersuchungen am eigenen Patientenkollektiv zeigten, dass die gleichzeitige Netzeinlage bei colorektalen Eingriffen zu keinem erhöhten Komplikationsrisiko führte und hierdurch die Patienten im späteren Verlauf profitierten. Die Möglichkeit, im MRT Kunstoffnetze sichtbar darzustellen, ermöglicht eine nie dagewesene Sicherheit in der Nachkontrolle von netzaugmentierten Patienten.